Der Strom an schwer verwundeten würde nicht abbrechen und noch eine Weile anhalten. Das wusste Anya und so macht sie sich weiter daran Blutung zu stoppen, Wunden zu säubern und in ganz schlimmen Fällen Körperteile zu amputieren. Obwohl dies anstrengend war, wusste sie es muss gemacht werden und es würden ihr noch viele Tage bevorstehen, in denen sie dafür sorgen muss, dass nicht noch mehr an den Nachwirkungen ihrer Verletzungen sterben. Schnell ist sie wieder bei der Arbeit, während Kryp nach einer kurzen Pause wieder seinem traurigen Handwerk nachgeht.
Sergahr und Tallarn hingegen machen sie an die Reparatur der geschundenen Chimäre des Trupps. Der Tech-Priester weiß was er tun muss. Allerdings ist er sich über die kommenden Stunden nicht sicher, wie nützlich die angebotene Hilfe ist.
Xanthippe hingegen bereitet sich auf die Behandlung im Krankenhaus vor, während Sarus bereits voller Tatendrang sich bei Leutnant Curain Linon meldet. Dieser winkt jedoch ab.
„Ich bin sicher ihre Männer sind einsatzbereit, aber sie gehören in das Feldlazarett. Ich möchte nicht, dass wir mehr Männer verlieren, als nötig, weil diese nicht bereit waren zu ruhen. Nach der Messe für die Toten, werden sie sich umgehend dort einfinden, bis man sie entlässt. Das ist ein Befehl, Sergeant.“
Der Rest des 53. Trupps, Aaron, Terwase, Janine machen sich daran das Lager ihres Zuges in Lagerhalle 52 herzurichten. Betten werden aufgestellt, Zelte, Vorräte und auch die Verbindungswege zu den Sanitärenanlagen des Raumhafens hergestellt und gesichert. Danach steht die weitere Sicherung des Gebäudes an und die Befestigung aller Posten, um für den Fall der Fälle gewappnet zu sein.
Am AbendNach einer anstrengenden Schlacht und einem anstrengenden Tag, hat der 53. Trupp endlich etwas frei und auch Anya, die ein Lob von Feldscher auf den Weg bekommt, hat eine Ruhepause verdient. Dennoch steht ein eher trauriges Ereignisse an, die Gedankmesse für die Toten. Sarus hat schnell erfahren, dass es pro Kompanie ist, und führt seine Männer sowie die Junior-Kommissarin dahin, auch wenn Anya beim Zustand der Wunden des Sergeant ernste Bedenken hat. Dennoch finden sie sich in einer der großen Halle mit den Resten ihrer Kompanie ein. Die gesamte Halle wurden leer gefegt, die Leichen aufgebahrt und in den schlimmsten Fällen überdeckt. Mit Schrecken müssen die Männer und Frauen der imperialen Garde feststellen, dass die Toten die Lebend bei weitem übersteigen. Es müssen mindestens vierhundert Tote hier liegen und die eintreffenden Überlebenden sind entweder schwer eingebunden, werden von ihren Kameraden getragen oder in sehr seltenen Fällen noch gesund. Aaron, Terwase, Tallarn, Janine und Serghar wirkt fast etwas deplatziert durch ihre wenigen Kampfspuren. Anya erkannte viele der Verwundeten, denn sie hatte diese behandelt. Unter den Toten können sich auch die Leute ihres eigenen Trupps erkennen oder manchmal auch nur was davon noch übrig ist. Oben auf der Galerie sind die Leuntants der Züge und auch Hauptmann Tarkus Serov zu sehen. Der ernster Mann mit mittlerer Statur im Rang eines Hauptmanns, schaut grimmig auf die Soldaten hinab. Sein Gesicht ist kantig und hager, während sein bionischen Auge ihm einen finsteren Blick gibt und im krassen Gegensat zu seinem eher weicheren, noch normalen haselnußbraunen Auge. Er beginnt mit kratzige, tiefe Stimme zu sprechen, während Priester Yuri Brandt zwischen den Toten umher geht und sie mit Weihwasser besprenkelt.
“Es ist meine Pflicht all dieser toten Männer zu gedenken. Sie sind tapfer und in Erfüllung ihrer geheiligten Aufgabe gefallen. Sie haben das höchste Opfer gebracht, um die imperiale Armee zum Sieg zu führen und sie werden auf ewig in den Annalen des Regimentes verzeichnet sein. Mögen ihre Seele zum Gott-Imperator hinauf fahren und ihre Dienste ausgezeichnet werden. Nun gedenkt den Toten, für die Lebenden ist später noch Zeit.“Der Hauptmann wirkt deutlich abgestumpft gegen so ein Schauspiel und verschwindet von der Galerie, während die Sergeant ihrer Pflicht nachkommen und beginnen fast jeder Leiche einen goldenen Schädel als Auszeichnung zu verleihen. Ein deutlicher Hinweis wie schlimm die Landung abgelaufen ist. Brandt hingegen spricht dabei laut, deutlich und mit Feuer, während die Prozedur vonstatten geht.
“Imperialen Soldaten, Männer, Frauen, Brüder und Schwestern. Es ist eine traurige Angelegenheit zu der wir uns eingefunden haben. Aber es ist auch ein Tag der Freude. Wir alle haben Kameraden verloren und sie sterben sehen. Doch sie sind Helden und der Gott-Imperator wird sie mit seinem warmen Licht empfangen. Sie haben für den Sieg gekämpft, den wir alle errungen haben und selbst wenn sie euch jetzt fehlen. Eines Tages werden wir alle gemeinsam im Licht des Gott-Imperators schreiten. Fürchtet nicht, betrauert nicht, denn es ist ein Tag der Freude. Dieser Männer haben alles gegeben, damit wir leben und siegen können und gesiegt haben wir. Im Schein des Imperators vergeht jeder Schmerz und der Feind, der Feind wird für das alles büßen. Gemeinsam werden wir ihn hinwegfegen und das Opfer dieser tapferen Soldaten ehren, vervielfachen. Denkt immer daran wir leben und sterben gemeinsam und durch dieses Band werden wir alles überwinden. Möge der Gott-Imperator auf uns herab lächeln und uns segnen.“Einigen Männern helfen diese Worte, andere nicht und dennoch bleibt allen genug Zeit, um sich zu verabschieden oder Worte mit dem Priester zu wechseln. Die Messe geht für einige bis in die tiefen Abendstunden.
Am nächsten MorgenSarus und Xanthippe verbringen wohl die nächsten Tage unter der wachen Obhut von Anya umgeben von unzähligen anderen schwerst verletzten Leuten. Die Sanitäterin ist schon wieder seit Stunden dabei Schmerzmittel zu verabreichen. Verbände zu wechseln und die Vitalwerte aller ihr zugewiesenen Patienten zu überprüfen. Ein stressiger Job, aber noch ist Anya frisch und aufmerksam. Serghar hingegen verbringt jede freie Minute zwischen den Chimären, um dem 53. Trupp möglichst schnell ihr Fahrzeug zurückzugeben und auch einige andere der wundervollen Maschinen wieder einsatzbereit zu bekommen. Der Rest des Trupps hat jedoch Wachdienst an den äußeren Fenstern des Raumhafens. Sie beobachten aufmerksam das Gebiet, aber noch hat der Feind nicht zurückgeschlagen. Noch nicht. Dafür können die Wachposten sehen, wie der Angriffstrupp unter Oberst Canningan sich versammelt. Nicht mal zwei Kompanien scheinen es mehr zu sein, die diesen Angriff wagen. Aber die Männer sind motiviert und tapfer unter dem Befehl des Oberst und die mehr als vier Dutzend Chimären rasen in Richtung der Berge. Keiner weiß, ob sie wiederkommen, aber kaum jemand zweifelt daran, wenn der Oberst selbst den Einsatz befehligt.
5 Tage späterAnya hat immer noch viel zu tun, aber sie konnte auch schon etliche Soldaten entlassen. Auch wenn die Sanitäterin weiß, dass in einem zivilen Krankenhaus diese Leute weiterhin einbehalten wurden. Aber den Luxus konnten sie sich mit begrenzten Mitteln und Platz nicht leisten. Auch ihren Sergeant hat sie soweit verarzten können, dass dieser das Feldlazarett endlich verlassen darf. Anya ist darüber nicht nur auf eine Weise froh, auch wenn jeder Soldat und Offizier den Befehl hat sich solange auszuruhen, bis die Wunden völlig verheilt sind. Xanthippe hingegen wird immer noch behandelt. Anya hingegen hat auch Zeit die Vorräte zu begutachten. Es scheint ein guter Grundstock zu sein, aber sie muss auch feststellen, wie viel bereits verbraucht wurde und wie viel noch verbraucht wird. Noch zwei solche Massaker überleben die Vorräte nicht. Allerdings bekommen sie ja hoffentlich neue Vorräte, irgendwann. Der Rest des Trupps schiebt weiterhin langweiligen Wachdienst und es scheint, als würde der Feind keinen Gegenschlag wagen wollen. Vielleicht war der Oberst also erfolgreich und dessen Angriff hat ihren die wertvolle Pause gegeben. Aber keiner weiß es, denn der Fahrzeugzug ist noch nicht zurückgekehrt. Die Befehlshaber und die Priester erinnern sie nur daran Mut zu haben, denn der Imperator beschützt die seinen. Dennoch herrscht Unsicherheit unter einigen Soldaten und gestern Nacht soll die Artillerie mehrmals geschossen haben, obwohl es kein Alarm oder Angriff gegeben hat. Sergahr bekommt von dem jedoch nichts mit und macht sich bereits an die nächste Chimäre, nachdem das Fahrzeug des 53. Trupps wieder Einsatzbereit ist. In derselben Zeit werden auch die Missionsberichte entgegen genommen und alle Entscheidungen der Offiziere in Frage gestellt. Während vielen Männern ein hartes Verhör bevorsteht, kommt der 53. Trupp glimpflich davon, dank Xanthippe und Leutant Linon, der sich für den Trupp einsetzt. Auch die Ausrüstung für die Mission wird pflichtgemäß abgegeben.
Weitere 4 Tage späterAuch Xanthippe ist endlich aus dem Feldlazarett, während Sarus gegen seinen Willen strenge Bettruhe halten muss. Anya ist froh darüber, denn sie merkt immer mehr wie sie unkonzentriert wird und die Situation an ihren Nerven zehrt. Immer öfters passiert es, dass sich eine Wunde nachträglich entzündet, Leute an Fieber sterben oder Körperteile amputiert werden müssen, ehe die Entzündung den Soldaten umbringt. Nur dank ihres schnellen Eingreifens und guter Ausbildung sterben nicht noch mehr. Dennoch macht Niemand der Sanitäter oder gar Feldscher ihr Vorwürfe. Einige der Überlebenden werfen ihr jedoch Blicke zwischen Verzweiflung und Resignation zu, fast als wäre sie daran Schuld, dass wieder jemand ein Körperteil verloren hat. Ersatz ist jedoch nicht in Sicht. Die Reparaturen schreiten weiter voran und der monotone Wachdienst wird nur von der Nachricht unterbrochen, dass am Abend eine Zeremonie zur Ehrung der Truppen gehalten werden soll. Dies steigert etwas die Moral, während der Angriffstrupp immer noch nicht wieder da ist und vom Oberst noch jede Spur fehlt. Weshalb einige helfende Hände, darunter auch die der Halbling, gebraucht wird, um ein entsprechendes Mahl vorzubereiten.
Am AbendAm Abend ist es soweit. Alle Soldaten versuchen möglichst ordentlich auszusehen und unter den strengen Blicken von Xanthippe gilt das auch für den 53. Trupp. Ein gesamter Teil des Raumhafens wurde entsprechend hergerichtet. Mehrere behelfsmäßige Tribünen wurden aufgebaut, ein kleines Bankett mit selbst gekochtem Essen, dessen Duft allein die Moral hebt und sogar ein klein wenig Alkohol, der jedoch streng rationiert ausgeteilt wird von den verantwortlichen Mitarbeitern des Departmento Munitorum. Die Soldaten genießen den Abend jedoch und auf der Tribüne, in der Halle in der der 53. Trupp ist, erscheint der Hauptmann mit einer Handvoll Leutnant. Servo ist wie immer ernst und verkündet mit lauter Stimme.
“An diesem heutigen Tag wird den glorreichen Männern und Frauen der Imperialen Armee Respekt gezollt, die den Angriff auf den Raumhafen überlebt und sogar die Erwartungen und Anforderungen übertroffen haben. Alle Anwesenden sind Helden und haben ihren Teil beigetragen, aber einige verdienen noch mehr.“Nach und nach werden Trupps samt Männer aufgerufen und diesen wird feierlich auf der Tribüne ein Orden oder manchmal sogar zwei verliehen. Einige erhalten auch einen neuen Rang. Die meist gesehene Auszeichnung dabei ist der dreifache Schädel, eine Auszeichnung dafür, dass mehr als zweidrittel des eigenen Trupps gestorben sind, ein eher bitteres Trostplaster. Irgendwann hören auch einige des 53. Trupps ihre Namen.
“Junior-Kommissarin Xanthippe von Hindenburg, Sergeant Sarus Gaut und Soldatin Anya Volskoya vom 53. Trupp.“Unter neidvollen Blicken, einigen freundlichen Gesichtern und im Falle von Gaut und Sarus Schulterklopfen, begeben sich die drei nach oben auf die Bühne. Hauptmann Servo gratuliert ihnen allen persönlich und Leuntant Linon heftet ihnen die Auszeichnung an. Dabei beginnen sie mit Anya.
“Für das Überleben des Einsatz trotz harter Verlust und ausführen der Befehle gegen alle Widrigkeit, verleihe ich ihnen hiermit den dreifachen Schädel[1]. Außerdem erhalten sie für die aufopferungsvolle Pflichterfüllung als Sanitäterin unter schweren feindlichen Beschuss und unter Krisensituation den blutroten Schädel[2].“Anya bekommt zwei Orden angeheftet und salutiert, genauso wie der Hauptmann und Leutnant, um zu Xanthippe zu gehen.
“Für das Überleben des Einsatz trotz harter Verlust und ausführen der Befehle gegen alle Widrigkeit, verleihe ich ihnen hiermit den dreifachen Schädel. Außerdem erhalten sie für die Aufrechterhaltung ihrer Kampffähigkeit und Ausführung der Befehle trotz schwerster Verletzung die scharlachrote Ehrenmedaille[3].“Auch Xanthippe bekommt die zwei Auszeichnungen angeheftet, ehe auch Sarus beglückt wird.
“Für das Überleben des Einsatz trotz harter Verlust und ausführen der Befehle gegen alle Widrigkeit, verleihe ich ihnen hiermit den dreifachen Schädel. Außerdem erhalten sie für die Aufrechterhaltung ihrer Kampffähigkeit und Ausführung der Befehle trotz schwerster Verletzung die scharlachrote Ehrenmedaille. Des Weiteren steht ihnen das Privileg offen einer ihrer Männer in den Rang eines Korporals zu erheben. Wählen sie weise und teilen sie Lautnant Linon ihre Entscheidung mit, wenn sie soweit sind.“Wenig später werden auch Tallarn und Janine als Überlebende des 64. Trupps aufgerufen. Auch sie werden entsprechend mit einem dreifachen Schädel ausgezeichnet und wie eine gut geölte Maschinen wiederholt Servo sichtlich unberührt.
“Für das Überleben des Einsatz trotz harter Verlust und ausführen der Befehle gegen alle Widrigkeit, verleihe ich ihnen hiermit den dreifachen Schädel."Nachdem alle geehrt wurden, dürfen sie abtreten und die Feierlichkeiten gehen weiter. Kurz nachdem alle ausgezeichnet wurden, kann der Rest sich entspannen, das Essen genießen und sich unterhalten, während einige arme Seelen Dienst schieben müssen. Auch die anderen Regimenter wurden anscheinend ausgezeichnet und mischen sich unter die Leute. Fuller, Person, Mack und Kryp haben alle ebenfalls einen dreifachen Schädel bekommen und Kryp wurde sogar zum Sergeant befördert. Eine Entscheidung, die den geschlagenen Mann nicht gerade glücklich zu stimmen scheint. Dennoch nutzen viele den Abend, um ein paar selige Stunden zu vollbringen, ehe der Alltag wieder zuschlägt.
Weitere 7 Tage späterDer Abend hat nur kurzfristig etwas an der Moral geändert. Das Essen ist weiterhin so schlecht, wie zuvor, wenn man nicht das Glück hat einen begnadeten Koch im Trupp zu haben. Vom Angriffstrupp fehlt weiterhin jede Spur und die Stimmung im gesamten Lager ist angespannt. Dafür darf Xanthippe endlich das Bett hinter sich lassen und beginnt wieder ihre üblichen Inspektionen und prüft, ob jeder sich angemessen um seine Ausrüstung kümmert. Anya hingegen hat endlich frei, denn alle Verwundeten waren entlassen oder Tod und ohne erneute Kampfhandlung oder dem Eintreffen des Oberst würde sich daran auch nichts ändern. Die Sanitäterin kann die Pause gut gebrauchen. Sarus hingegen nutzt jede Chance, um raus zu kommen und fährt einige Spähpatrouillen mit seinem Trupp, wenn es diesem erlaubt ist. Das Umland scheint dabei ruhig und ist mit Bauernhöfen und einer nahen Stadt ausgestattet. Feind sind jedoch selten in direkter Nähe zu sehen und wenn dann nur schwer gepanzerte Fahrzeuge, die zu gefährlich für eine Chimäre wären. Dennoch trifft der Trupp gegen Mittag wieder ein und nutzt die Zeit, um sich auszuruhen, etwas in den Speisesälen zu essen oder andere Tätigkeiten zu unternehmen. Die Moral ist gemischt und einige Männer munkeln, vor allem aus Sepheris Secundus, dass der Raumhafen verflucht sei und das der Grund für die vielen Toten und das Verschwinden des Angriffstrupps sei. Andere hingegen meinen, dass nur Teile des Raumhafens verflucht sind und deshalb auch nicht jeder überall hin darf. Die meisten tun es jedoch als Geschwätz von Primitivlingen ab und die abgesperrten Bereiche waren normal in einem Militärlager.