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Autor Thema: Buch 1: Dornenknoten  (Gelesen 105402 mal)

Beschreibung: Inplay

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Ignad

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #1035 am: 27.10.2013, 08:00:22 »
Ignad rang innerlich mit sich. Imps waren nicht gerade für ihre Tapferkeit und ihren Wagemut bekannt. Andererseits hatte er bei dem Menschen da vorne auch keine magische Aura feststellen können, so dass seine Unsichbarkeit ihn schützen würde und Sire Luis wäre sicher alles andere als zufrieden mit ihm wenn er ich sagen würde dass Bellam in den Keller gegangen war aber er sonst nichts wusste. "Asmodeus steh mir bei" intonierte der kleine Teufel ein Stoßgebet, das direkt an die infernalischen Essenzen gerichtet war aus denen er geboren wurde.[1]

Ignad fasste sich ein Herz, breitete die Flügel aus und ging in den Sturzflug über. Bevor er am Boden aufschlug, fing er seinen Fall ab. Mit dem gewonnenen Schwung schafft er es sogar sich eine leicht steigende Flugbahn zu geben. Ignad schätzte seinen Schwung so ab, dass der Scheitelpunkt der Parabel die seine Flugbahn beschrieb neben der Luke in den Keller war, dann legte er die Flügel an und schlang die eng um seinen Körper um möglichst wenig Platz einzunehmen. Mit pochendem Herzen lies er sich an Bellam vorbei fallen um im Keller dann die Flügel wieder zu entfalten in einen leisen Gleitflug über zu gehen und wieder etwas Distanz zu dem Wirt zu gewinnen. Ignad würde ihm folgen, wo auch immer der Mensch hingehen würde. Der Mensch würde morgen wieder seine Schenke betreiben wollen also würde dieser Ausflug schon nicht all zu lange dauern. Ignad hoffte nur, das sie keinen Wachhunden, paranoiden Zauberwirkern oder Sonstigem begegneten, dass seine Unsichtbarkeit ignorieren konnte.
 1. (Augury, dank Sp als Standard Action)

Pestbeule

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #1036 am: 27.10.2013, 11:09:30 »
Bei Ignad

Als die Luke zu war, atmete Bellam kurz erleichtert auf und machte sich daran die knarrende Treppe hinab zu steigen - jedoch ohne weiter auf Heimlichkeit zu achten. Unten angekommen griff Bellam zu einer Laterne, welche da an einem Haken hing. Von den Flugkunststücken des Imps schien dieser nichts mitbekommen zu haben. Er entzüdete die Laterne mit seiner Kerze und leuchtete im Raum umher und ging dann zielsicher auf ein Weinregal zu. Dabei murmelte er sich etwas in den Bart. "Wär doch ne Schande den kostbaren Wein einfach dort unten verderben zu lassen. Dieser Banause wirds eh nich merken, hat vermutlich längst vergessen das die Flaschen da sind, zumal er eh keinen Alkohol trinkt. Vergessen das er kostbaren Elfenwein aus Kyonin im Keller hat." Bellam schüttelte ungläubig den Kopf. Ignad als Teufel hatte Erfahrung mit Sterblichen und wusste warum der Mann mit sich selbst redete. Er hatte vermutlich etwas ungesetzliches vor und redete sich selbst ein gutes Gewissen ein um Nachts gut schlafen zu können. Und tatsächlich wenig später grummelte Barhold. "Und überhaupt, ich habs verdient. Nach allem was unsere Familie bereits für die Armee getan hat. Der Kommandeur von Lorringstor hätte uns ja den Wein schenken sollen und nicht dem Vogt! Als Anerkennung für die Dienste der Familie Barhold. Hehe." Er beugte sich vor und nahm ein paar Weinflaschen aus dem Regal, verstaute sie in einem Sack und hängte sich diesen um. Dann ging er auf eine der Wände zu und schien eine Weile mit seiner Laterne zu suchen bis er offensichtlich gefunden hatte was er suchte. Er drückte einen Stein in die Mauer und mit einem leisen schabenden Geräusch öffnete sich die Wand und gab einen gemauerten, niedrigen Stollen frei.

Ignad traute seinen Augen kaum, denn diese geheime Tür war von solch exzellenter Machart das man sie fast unmöglich hätte entdecken können. Doch der Wirt schien genau gewusst zu haben an welcher Stelle er suchen musste. Bellam trat in den Gang und Ignad folgte ihm bevor er wieder die Geheimtür von innen verschloss. Verstohlen wie ein Einbrecher bewegte sich der Wirt durch den künstlichen Tunnel, was in seiner Nachtkleidung eher belustigend war als bedrohlich zu wirken. Ignad wusste nicht genau wie lange sie den Gang schon folgten, jedoch hatte er das Gefühl das der Gang eine leichte Neigung nach oben hatte. Es gab keinerlei Abzweigungen oder ähnliches und irgendwann tauchte eine Sackgasse auf mit einer weiteren Tür am Ende. Bellam betätigte erneut einen Hebel und kurz waren mechanische Geräusche zu hören und anschließend öffnete sich auch diese Tür. Bellam und sein ungesehener Begleiter Ignad befanden sich nun in einem gemauerten Kellergewölbe, scheinbar einer Art Lagerraum oder Ähnlichem, denn an den Wänden und in Nischen befanden sich zahlreiche Kisten und Fässer. Bellams Blick und Lichtkegel der Laterne wanderten in die Mitte des Raumes, wo eine stabile Leiter stand welche zu einer Falltür führte. "Gut niemand hier." Bellam rieb sich die Hände und gluckste vor Vorfreude. "Jetzt schauen wir mal wo die Schätzchen sich befinden!"

Eine Weile später hatte Barhold tatsächlich gefunden was er suchte. Eine edle hölzerne Weinkiste mit einem dutzend Flaschen darin. Wie einen Schatz hob er die einzelnen Weinflaschen eine nach der anderen aus der Kiste und ersetzte sie durch diejenigen die er aus seinem Keller mitgenommen hatte. Dann verstaute er die Elfenweinflaschen in seinem Sack und sorgte dafür das keine Spuren von seinem Eindringen zurückblieben und das alles wieder an Ort und Stelle war. Und eben so heimlich wie er gekommen war verschwand er auch wieder durch die geheime Tür, zusammen mit Ignad. Bald schon waren sie wieder zurück im Fürstlichen Techtelmechtel und nachdem Bellam die Weinflaschen hinter einem Regal versteckt hatte, verschwand er wieder auf sein Zimmer um den Schlaf der Gerechten zu halten.
« Letzte Änderung: 27.10.2013, 11:28:39 von Pestbeule »
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Pestbeule

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #1037 am: 27.10.2013, 16:00:13 »
Bei Ochnar

Es dauerte eine Weile, dann hörte Ochnar erneut Schritte und Aldwyn brachte ihm etwas zu Essen und Trinken herein. Das Essen war ein einfacher, aber nahrhafter Eintopf und Brot mit Schmalz - nicht besonders schmackhaft aber Standardkost bei der Armee. Zu Trinken gab es Wasser das ungewöhnlich frisch und garnicht abgestanden und nach Holzfässern schmeckte wie dies so oft der Fall war und der Halbork auch schon erwartet hätte. "Hier, lass es dir schmecken. Wenn du noch etwas brauchst ruf einfach." Dann war Aldwyn wieder verschwunden, was Ochnar ganz Recht war. Er schritt durch den Zellentrakt und suchte nach geheimen Türen oder losen Steinen im Boden. Das ging sicherlich eine Stunde so. Die restlichen Zellen waren bis auf Ungeziefer leer und auch die Gefangenen hatten nichts zurückgelassen. Aber Ochnar brauchte ja auch nichts, er war ja schließlich nicht entwaffnet worden. Einen anderen Ausgang, nicht mal ein Fenster gab es. Er wusste nicht einmal mehr welche Tageszeit inzwischen war - vermutlich Abend.
« Letzte Änderung: 27.10.2013, 16:00:42 von Pestbeule »
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Ignad

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #1038 am: 27.10.2013, 23:11:15 »
Ignad musste sich beherrschen nicht vor Freude laut aufzuschreien. Ein Geheimgang, der in einem anderen Keller endete. Allem anschein nach war es zwar möglich dass hier sich jemand aufhielt. Bellam schien aber nicht ernsthaft damit zu rechnen, sonst hätte er das Licht gelöscht oder er war noch dümmer als er in dem Nachthemd aussah. Liebend gerne hätte Ignad sich weiter umgeschaut, aber für mehr als sich einen Überblick über das was hier gelagert wurde, war nicht genug Zeit. Einen Moment war er erstaunt über all die Verpflegung, doch dann dämmerte es ihm. Konnte es sein, dass er hier im Keller der Festung war. Mit diesen Rationen konnte eine Armee einer Belagerung eine Weile standhalten, aber für so gut wie alles andere war es einfach zu viel Vorrat. Dann war der Wirt aber schon wieder auf dem Rückweg und Ignad wollte den Anschluss nicht verlieren. Mit dieser Information wäre Luis sicher zufrieden mit ihm und er bekam die Luke zum Keller im Gasthaus ja immer noch nicht aus eigener Kraft auf. Als Bellam den Wein hinter dem Regal versteckte juckte es Ignad in den Fingern eine Flasche einzustecken. Die Gelegenheit dazu hätte er sicher gehabt, doch vielleicht war es besser wenn Bellam nicht mitbekam, dass sein kleiner Raubzug und damit auch der Geheimgang entdeckt worden waren. Dieser Verbindungsgang war unschätzbar wertvoll für die Aufgabe. Also prägte sich Ignad noch einmal ein an welcher Stelle Bellam an der Wand den Stein gedrückt hatte und folgte ihm dann wieder hoch in die Küche.

Zufrieden mit sich verlies er die Schenke um sich Iomines Fenster zu nähern. Auf ein paar Minuten kam es nun nicht an und diese kleine Person hatte seine Neugier geweckt. Nein, es war mehr als nur Neugier. Der kleine Teufel wusste nicht recht wie er das Gefühl benennen sollte Furcht traf es noch am besten. Die Furcht vor dem Unbekannten und das Wissen darum dass etwas nicht stimmte. Behutsam lies er seine magischen Sinne in den Raum gleiten und beobachtete Iomine und Herr Mümmel wie sie schliefen. In ihrer wahren Gestalt gefiel sie Ignad viel besser als mit diesen Federn und der hellen Haut. Als sie sich umdrehte und Herr Mümmel ihn plötzlich anstarrte gefror Ignad kurz vor Schreck. (link) War er noch Unsichtbar, ja. Machte das einen Unterschied? Vielleicht nicht. Doch dann geschah nichts und der Imp beschloss sein Glück nicht herauszufordern und besser das Fenster von aussen wieder zu schließen. Dann flog er zurück zu Luis Fenster.

Die Entdeckung des Geheimganges könnte die Planung des kommenden Tages beeinflussen also fand er es wichtig genug den Antipaladin notfalls zu wecken. Als er das Zimmer des Mannes betreten hatte machte er sich wieder sichtbar. Würde Luis bereits schlafen, dann würde er zu einem seiner Füße fliegen und ihn dort rütteln, damit dieser aufwachte und den Teufel nicht in Griffweite hatte. Sollte er noch wach sein, würde er sich direkt mit leiser Stimme an ihn wenden, ansonsten würde er ihm die Zeit geben ihn zu entdecken bevor er zu flüstern anfieng. "Herr, ihr seid wahrlich ein teuflisches Genie." versuchte Ignad dem Antipaladin zu schmeicheln "Ich habe den Wirt gerade eben beschattet und er betreibt zwar kein Bordell, doch er war auf einem Raubzug. Im Keller des Gasthauses befindet sich ein Geheimgang der eine ordentliche Strecke lang in einen Lagerraum führt. Ich glaube es handelt sich um einen Kellerraum der Festung, denn die gewaltige Menge an Vorräten die dort untergebracht war muss wohl einer Armee zur Versorgung dienen. Auf jedenfall tauschte der Wirt dort wohl Flaschen edlen Weines gegen Flaschen einfachen Weines aus. Der Wirt schläft jetzt und er hat nicht bemerkt, dass ich ihm gefolgt bin. Leider kann ich die Luke in den Keller nicht selbst öffnen, doch wenn ihr etwas vom gestohlenen Wein wollt so sollten wir ihn gefahrlos holen können, ich habe gesehen hinter welchem Regal er ihn versteckt hat. Aber ich denke es hat auch einen Wert wenn der Wirt nicht ahnt, dass jemand von diesen Geheimgang wissen könnte."

Luis Almansor

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« Antwort #1039 am: 28.10.2013, 00:11:08 »
Sir Luis war keineswegs bereits am Schlafen, sondern gerade mit seiner Fälschung fertig geworden und nun dabei zu Asmodeus zu beten.
Und so öffnete der charismatische Asmodeusanhänger zwar überrascht seine Augen und ließ sein stilles Gebet abrupt enden, denn er hatte den Imp nicht kommen hören, aber Luis war nie der Wachsamste in der Gruppe bisher gewesen, wenn er um Lauschen ging.
Jedoch ließ der ehemalige Höllenritteranwärter sich diese Überraschung nicht anmerken und erhob sich aus seiner knieenden Haltung, zumal er mit Ignad ja auch schließlich gerechnet hatte, sofern dieser fündig geworden wäre.

Den Worten aufmerksam lauschend, dachte Luis über diese auch schon sogleich nach.
Der fanatische Wiscrani spürte dabei jedoch zwar etwas Zufriedenheit und Genugtuung, auch wenn seine Theorie sich als falsch erwiesen hatte.
Dennoch waren seine Worte fern von Verstimmtheit:
"Das sind doch fabelhafte Nachrichten und Kunde, welche Ihr für mich da habt, Ignad!
Großartig, denn ohne Euch hätte ich wahrlich Schwierigkeiten gehabt dies heimlich heraus zu finden!
Zwar leider kein Bordell, was meine Pläne etwas vereitelt, und ich bin weder an Wein noch an einer Ausnutzung der Sachlage direkt gegenüber dem Wirt interessiert, aber dafür wissen wir nun über einen Geheimgang zur Feste Bescheid - dies könnte sich bezahlt machen, wenn es nicht unbezahlbar für unsere weiteren Pläne sogar ist..."
, wobei Luis plötzlich strenger wurde.
"Was mich jedoch zu einer bisher nicht gestellten Frage kommen lässt.
Sind unsere Pläne eigentlich auch die Eurigen, denn Ihr seid nicht wie der Rest durch einen Pakt miteinander verbunden?
Inwiefern seid Ihr also uns loyal gegenüber und nicht nur unserem gemeinsamen Meister?
Nicht, dass ich einem Geschöpf meines Gottes misstraue, aber ich hätte dies gerne vorneweg nun geklärt für unsere Zusammenarbeit..."

Sein Blick wurde stechend, selbst wenn seine Worte milder wurden:
"Und nennt mich bitte deswegen nicht Meister, denn wir haben einen gemeinsamen Meister.
Ich dagegen bin einfach Sir Luis für Euch, verstanden?"


Woraufhin Luis zum gefälschten Dokument - dem Haftbefehl - griff und dieses Ignad reichend anbot:
"Kennt Ihr Euch mit Dokumenten eigentlich aus?
Was haltet Ihr von diesem?"
- Luis Gesicht verwandelte sich in eine teuflisch grinsende Fratze:
"Seid aber vorsichtig, denn die Tinte ist noch nicht ganz trocken, wenn Ihr versteht, was ich damit Euch sagen möchte..."

Mit Luis hatte der Kardinal scheinbar wirklich einen Bauern für sein Schachfeld gefunden, welcher wusste wie man die feindlichen Reihen infiltrieren und sprengen konnte.

Arkil

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« Antwort #1040 am: 28.10.2013, 12:07:11 »
Nachdem Shadal den Turm bis zur Spitze erkundet hatte, nur um sicher zu gehen, ob er vielleicht eine Dachluke hatte, kletterte sie wieder zurück auf den Boden.
Vorsichtig schlich sie wieder über den Innenhof und drückte sich von Innen an die Außenmauer. Sie wartete ab, bis eine Patrouille an ihr vorbeikam, und überlegte, wie lange Arkils Zauber noch halten würde.
Erst als die Wachmänner vorbei waren, kletterte sie wieder über die Mauer und in die Freiheit. Kurz folgte sie an der Mauer klebend wie eine Spinne der Wache und lauschte, ob sie etwas Interessantes hören würde.[1]
Dann, als sie sich sicher war, daß der Zauber nicht mehr lange halten würde, gab sie Arkil Bescheid.
Dieser entließ sie vorerst aus seinen Diensten, voraufhin sich das Eidolon auflöste und als dunkler Schemen zu ihm zurück glitt.
Arkil hatte alles mitbekommen, was Shadal entdeckt hatte, auch wenn er nicht die Möglichkeit wahrgenommen hatte, durch ihre Augen zu schauen. Sollte es nötig sein, könnte Shadal ihnen alles beschreiben.
Aber vorerst kehrte Arkil zum Lager zurück.
Es war seiner Meinung nach unnötig Nicolas jetzt schon zu wecken, also hielt er bis zum Morgen Wache.
Allerdings wurde ihm nach kurzer Zeit so allein langweilig, so daß er Shadal wieder herbeirief, um sich mit ihr die Zeit zu vertreiben.

 1. Heimlichkeit: 24, Wahrnehmung: 6
« Letzte Änderung: 28.10.2013, 12:16:27 von Arkil »
Status
Charakter
TP: 24/24; RK: 15, Berührung: 12, ff: 13; Ini: +2; Zä: +2, Re: +3, Wi: +5; Verkleiden (Take 10): 25; Wahrnehmung: +1

Pestbeule

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« Antwort #1041 am: 28.10.2013, 15:11:36 »
Arkil / Shadal

Shadal kletterte bis zur Spitze des Turmes um vielleicht einen Eingang zu finden. Doch etwas, das über die vorstehenden Vogelverschläge hinausging konnte sie nicht entdecken. Es waren zahlreiche Löcher vorhanden, jedoch alle nur groß genug um einem Raben genug Platz zum Ein- und Ausgehen zu lassen. Als sie sich weiter näherte flogen die Raben krächzend fort oder brachten sich in das Innere des Turmes in Sicherheit.
Shadal spielte ein gefährliches Spiel als sie den Innenhof durchquerte und dann an der Innenwand wieder hinaus kletterte um dort die Wachen zu belauschen. Doch dieses Spiel war ihr Metier und es gelang ihr stets außerhalb der Sicht der Wachleute zu bleiben. Und tatsächlich gelang es ihr das Gespräch der beiden Wachen zu belauschen die sie im geringen Abstand von nur wenigen Schritt passierten. "Hab gehört auf der Patrouille haben se heute einen Ork aufgegriffen - soll im Wachturm eingesperrt sein." Die andere Stimme erwiderte:"Wirklich? Warum machen se sich dann die Müh und sperren ihn hier ein? Nen Ork hättens doch sicher gleich an Ort und Stelle erschlagen!" Daraufhin war eine kurze Pause zu hören und dann sprach die erste Stimme wieder: "Keine Ahnung. Kann dir nur sagen was ich von Edwin gehört habe. Der hatte Wache beim Torhaus und hats mit eigenen Augen gesehen. Trug sogar einen Wappenrock von unseren Leuten sagte er!" Dann verschwanden die beiden wieder aus Hörreichweite und Shadal wollte nicht weiter folgen, da sie langsam befürchtete der Zauber würde bald enden. Sie informierte Arkil und löste sich in Schattenfetzen auf und kehrte zurück zu ihrem Herrn.
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Ignad

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« Antwort #1042 am: 28.10.2013, 16:59:19 »
Ignad gefiel die Frage des Menschen nicht. Er hasste es wenn er vor eine Wahl gestellt wurde. Mit leiser fast verschwörerischer Stimme antwortete er dem Antipaladin. "Nun Sir Luis. Meine Loyalität gilt zu aller erst Asmodeus. Ihr verrichtet sein Werk, ich verrichte sein Werk. Wir sind weder durch einen Pakt gebunden, noch durch Magie, das ist richtig. Ich kann die großen Taten die ihr vollbringen könnt nicht bewirken, deswegen diene und helfe ich." mit einem leicht nervösen Flügelschlag hielt Ignad seine Höhe und fuhr fort. "Euer Glaube an Asmodeus ist unerschütterlich und ebenso sicher könnt ihr euch meiner Loyalität sein. Ich bin ein guter Diener und Asmodeus wird mich strafen, wenn wenn ich einem so mächtigen Streiter wie ihr es seid in seiner Sache nicht helfe. Unser gemeinsamer Bekannter hat mich geschickt dem neunten Knoten zu dienen. Also diene ich nicht mehr ihm sondern dem Knoten. Doch auch unser Bekannter darf sich meiner Loyalität sicher sein, denn sein Glaube ist ebenfalls unerschütterlich und seine Seele der Hölle verschrieben." Fast schon verzweifelt rang Ignad in seinem Geiste nach weiteren Worten, doch er wusste wirklich nicht so recht was Luis eigentlich hören wollte. Mehrere Herren zu haben war einfach immer eine Katastrophe. Um so erleichterter war er als der Antipaladin das Gespräch auf das Dokument lenkte.

Ignad erkannte es sofort an seine Aufmachung wieder es war ein Haftbefehl. Ein amüsiertes Grinsen stahl sich auf sein Gesicht als er sich daran erinnerte wie viel Spaß man haben konnte, wenn man Haftbefehle stahl, kurz bevor die stolzen Ritter eine hohe Persönlichkeit festnehmen wollten. Aber es war nicht an der Zeit in Erinnerungen zu schwelgen. "Ich kenne die Haftbefehle Talingards, ja." gab Ignad zu. Aus dem Augenwinkel beobachtete er den Antipaladin weiter. Vielleicht nutzte er das Dokument nur um seine Aufmerksamkeit zu senken und etwas zu versuchen. Dennoch musterte Ignad das Dokument, denn wenn Sir Luis wirklich das vorhatte was die Lettern auf dem Pergament andeuteten, dann sollte die Fälschung besser gut sein.[1] Ignad würde dem Mann alles sagen was ihm auffiehl, nahm sich aber schon einmal vor einen aktuellen Haftbefehl zu klauen um einen besseren Vergleich als den aus dem Gedächtnis zu haben.
 1. Linguistics: 22

Luis Almansor

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #1043 am: 28.10.2013, 23:33:10 »
"Und? Was denkt Ihr?
Geht diese Fälschung als echt durch?"
, fragte Luis neugierig den Imp ehrlich nach dessen Meinung, ohne jedoch auf der vorherige Thema einzugehen.
"Ihr müsst Euch wirklich sicher sein, denn es hängt viel davon ab, dass man diesem Haftbefehl Glauben schenkt.
Wobei ich zugeben muss, dass ich ein Problem habe: Ich werde den Hauptmann davor beim Essen treffen.
Es kann also gut sein, dass er mich durch meine Stimme erkennt, selbst wenn ich ein Meister der Täuschung und der Lüge eigentlich bin.
Außerdem weiß ich nicht, ob er nicht vielleicht Sir Balin von Karfeld gut kennt, aber irgendwo müssen wir auch Mut zum Risiko haben...aber mit einer guten Fälschung würde ich mich dennoch sicherer fühlen und bin für Vorschläge bezüglich meiner Sorgen offen!"


Aber nur, um plötzlich doch wieder einen Themenwechsel zu machen und fast beiläufig fragend eine Frage hinterher an Ignad zu streuen:
"Als Diener und Kind des Asmodeus: Wie steht Ihr zum Gesetz, dass nur der Starke überleben darf, Ignad?", denn ohne eine Antwort auf diese Frage war sich der Wiscrani unsicher wie stark er dem Imp vertrauen konnte.

Auch wenn der Antipaladin aus Cheliax vielleicht nicht so angsteinflössend und entfremdend wie die Tieflinghexe war - Ignad sollte ihn nicht unterschätzen, selbst wenn Luis es bisher wirklich gut mit dem Niederen meinte.
Von Loyalität ihm gegenüber war Luis jedoch noch weit entfernt, denn hierfür müsste sich das Teufelchen erst noch etwas bewähren.
Aber zumindest mochte der Chelaxianer den Imp jetzt schon mehr als so manche andere Externare, welche dem Nessusknoten angehörten.

Dies lag aber auch vielleicht daran, dass zumindest Ignad wusste wie man sich gegenüber einem Adeligen aus Westkrone zu benehmen hatte, Asmodeus die Treue schwor und weil der Imp bisher Luis nicht bis auf das Blut provozierte.

Ochnar

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« Antwort #1044 am: 29.10.2013, 18:26:41 »
Ochnar war ein wenig enttäuscht, als seine Untersuchungen nichts ergaben. Zwar hatte er nicht wirklich mit etwas gerechnet doch trotzdem hatte er gehofft einen einfachen Ausweg aus der Situation zu finden.
So aß er langsam den Eintopf tunkte das Brot und spülte alles mit Wasser hinunter. Sein Plan war nicht ausgereift doch ihm fiel nichts besseres ein. Er würde die Zelle wechseln und die Türen zu allen anderen Zellen schließen. In der letzten Zelle würde er die Tür schließen und sich mit dem Rücken an diese lehnen. Mit etwas Glück würde er morgens durch die sich öffnenden Türen geweckt. Wenn nicht würde er unsanft gestoßen werden und die Tür wäre ersteinmal blockiert und würde ihm hoffentlich genug Zeit geben seine Tarnung aufrecht zu erhalten.
HP 29/29;  AC 15 Touch 11 FF 14, Ini +1, Fort +6 Ref +3 Will +3 (+1 vs göttlich) Perception -1 Verkleiden (take 10) 22

Ignad

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« Antwort #1045 am: 29.10.2013, 19:54:12 »
Auf die zweite Frage des Antipaladins machte Ignad ein verdutztes Gesicht als hätte ihn die Frage vollkommen überrascht. "Der Starke ist auserkoren über den Schwachen zu gebieten. Die Starken herrschen, die Schwachen dienen. Deswegen werde ich auch immer ein Diener sein. So ist die natürliche Ordnung." sagte er mit einer Selbstverständlichkeit als würde er Luis erklären, dass wenn er einen Apfel los ließe dieser nach unten fallen würde. Ignad war von der Frage sogar so verwirrt, dass er vergas seine Stimme zu dämpfen. Als ihm dies auffiel zuckte er zum offenen Fenster hinüber und machte sich sofort unsichtbar.

Eigentlich sollte ihn niemand gehört oder gesehen haben, die Unsichtbarkeit war einfach ein Reflex. Ein Reflex der ihm in der Hölle schon so manches Mal das Leben gerettet hatte. Dennoch ließ er die Unsichtbarkeit nicht sofort fallen. In diesem Zustand fühlte er sich deutlich sicherer, würde es Luis doch deutlich schwerer fallen ihn so zu erschlagen, wenn ihm eine Antwort nicht gefallen hatte. Also nahm er sich nun in Ruhe die Zeit noch einmal genau das Dokument zu studieren und mit denen die er schon gesehen hatte aus dem Gedächtnis zu vergleichen.[1] Anschließend würde er sich wieder sichtbar machen und falls er Unstimmigkeiten gefunden hatte diese berichten, oder aber Luis zu dieser guten Arbeit gratulieren. Unabhängig vom Ausgang der Analyse würde Ignad noch folgenden Vorschlag machen, diesmal jedoch wieder mit gedämpfter Stimme. "Ich muss jedoch gestehen, dass ich euer Werk nur mit meinen Erinnerungen vergleichen kann. Ich könnte euch vielleicht Tinte, Pergament, Federkiele, Siegelwachs und einen aktuellen Haftbefehl morgen organisieren. Auf der Festung sollten sie all dies haben."
 1. Take 20 - Linguistics: 28

Luis Almansor

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« Antwort #1046 am: 29.10.2013, 22:35:40 »
"Dann macht das und lasst Euch bitte nicht erwischen!", entgegnete Luis grimmig schnaufend, nachdem er sich das Knirschen mit den Zähnen unterdrückte, denn ihm missfiel das Unsichtbarwerden des Imp's, nachdem dieser wenig Schläue gezeigt hatte und nicht flüsternd geantwortet hatte auf seine Frage in Sachen Glauben.
Anschließend bewegte sich der Antipaladin in Richtung Bett, wobei er weiter flüsterte, anstatt nach dem nun wieder sichtbaren Teufel zu blicken, denn das ständige unsichtbar und dann wieder sichtbar zerrte jetzt schon an seinen Nerven.
"Denn ich habe für Euch noch Verwendung und ich fürchte, dass ich Euch nicht helfen oder gar retten kann, sollten die Ritterdirnen-Anhänger Euch erwischen!", seufzte er schwach lächelnd und machte damit zumindest deutlich, dass ihm der Imp nicht egal war und der Wiscrani ihn als Vertrauten akzeptieren würde, solange dieser seine Stellung in der Gruppe wissen würde, anstatt sie ihm streitig zu machen.
"Und nun lasst mich besser schlafen, meiner neuer kleiner Freund, denn es ist schon spät!
Fühlt Euch für heute entlassen aus meinem Dienst, es sei denn Ihr wollt hier in Sicherheit die Nacht verbringen..."
, womit Luis sich in sein Bett legte und symbolisch nicht nur das licht löschte, sondern auch die Augen schloss.
Allerdings nicht, ohne einen letzten Befehl an Ignad zu erteilen:
"Weckt mich bitte, sobald die Sonne aufgegangen ist, sollte ich nicht von allein dann schon wach werden!"

Pestbeule

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« Antwort #1047 am: 30.10.2013, 22:15:00 »
In Altenkreuz

Der nächste Morgen kündigte sich mit einem kleinen Aufruhr an. Iomine und Luis fanden sich gerade, nach ihrer Morgentoilette, in dem Aufenthaltsraum des Gasthauses ein, wo das Frühstück gereicht wurde. Außer ihnen war der Großteil der hier eingekehrten Gäste bereits beim Frühstück. Doch plötzlich öffnete sich die Tür und eine Gruppe von Leuten betrat den Schankraum. Sie mussten sich nur kurz umblicken um das zu finden was sie suchten und ihr Blick blieb an Iomine haften - die dort in ihrer engelshaften Gestalt dabei war ihr Frühstück zu vertilgen. Innerhalb kürzester Zeit war der Tisch von einer Schar Leuten umringt, jung und alt, Mann wie Frau und die meisten von bürgerlichem Stand. Ein Junge rief "Das ist sie!" und deutete auf Iomine. Ein junge Frau Frau fiel vor Iomine auf die Knie und sprach:"Gesegnet seist du, du Engel in Menschengestalt. Ich werde älter und älter und habe immer noch keinen Freier! Würdest du mir eine Locke von deinem edlen Haar schenken als Glücksbringer das ich endlich einen Gemahl finde?" Als Iomine die Frau näher betrachtete wurde ihr schnell klar warum noch keiner der örtlichen Männer um die Hand der jungen Frau angehalten hatten. Hätte man einem Schwein eine Perücke aufgezogen und in ein Kleid gesteckt hätte es vermutlich hübscher ausgesehen. Eine Alte drängte sich nach vorn: "Nicht so eilig du liebestolles Weib - unter uns sind welche mit ernsten Gebrechen und Anliegen. Die Gischt plagt mich so das ich meinen Beruf kaum mehr ausüben kann. Ich bin Näherin. Sieh doch meine Hände? Würdest du mir deine Hände auflegen um mir die Schmerzen zu nehmen?" Scheinbar hatten sich die Wohltaten und Anwesenheit des Aasimarmädchens in Altenkreuz herumgesprochen. Und so wurde Iomine geradezu von Bittgesuchen überwältigt. Einige wünschten sich Glück in der Liebe durch ihren Segen, andere Heilung ihrer Gebrechen, andere hatten tatsächlich Verletzungen und baten um Heilung - so z.B. ein Baumfäller der nicht persönlich anwesend sein konnte und am Vortag offenbar einen Arbeitsunfall gehabt hatte, ein junges Elternpaar wollte das Iomine ein Neugeborenes segnete, andere wollten das Iomine für sie betete, andere wollten das sie das Saatgut für die nächste Ernte segnete und wieder andere wollten eine Locke von ihr als Glücksbringer oder Zutat für ein Heilmittel. Einige waren aber auch nur neugierig und kamen um zu glotzen. Mehr als ein Mädchen in Iomines Alter blickte eifersüchtig durch die Fenster herein - eifersüchtig auf das gute Aussehen des Engelskindes und die Aufmerksamkeit die es erhielt. Ob es Iomine gefiel oder nicht. Doch dies war eher die Minderheit - denn die meisten blickten zu ihr auf und schienen sie ernsthaft zu bewundern. Manche gerieten gar ins Schwärmen: "Welch Wunder. Die Saat der Himmlichen wandelt unter uns und sie beehrt unser Altenkreuz. Wenn das kein Zeichen der Herrin ist!"
« Letzte Änderung: 30.10.2013, 22:18:01 von Pestbeule »
To Walk Apart From House And Queen Is To Walk Into The Grave

Luis Almansor

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« Antwort #1048 am: 31.10.2013, 00:17:40 »
Der Tag hatte so schön begonnen.
Ausgeschlafen hatte der Diener des Asmodeus ersteinmal eine Stunde mit Beten verbracht, bis die Sonne zu Ende aufgegangen war.
Anschließend hatte er sich frisch gemacht und angekleidet, sowie seine Rüstung angelegt und auf das Frühstück gefreut.
Doch aus der Traum beziehungsweise nun das: Ein Aufruhr!

Wäre die Situation nicht mitten beim Frühstück, was schon allein schlechte Laune verursachte, und auch sonst nicht so bescheiden, denn der ganze Aufruhr könnte schnell zu einem Problem, wenn nicht sogar zu Ärger und zu viel Aufmerksamkeit führen, Luis würde lauthals anfangen zu lachen und zu applaudieren.
Denn der Antipaladin gönnte der Hexe für ihre Unachtsamkeit und ihre bisherige Untätigkeit, welche ihn fragen ließ, wieso Iomine überhaupt mit in die Stadt gekommen war, aber auch für ihre ganze Art und den fehlenden Respekt diese Schwierigkeiten.

Jedoch steckte der Adelige mit im ganzen Schlamassel, obgleich er durch den Pakt an die verhasste Hexe gebunden war und ihre Enttarnung die ganze heilige Mission gefährden würde.
Etwas, was ihn dennoch nicht davon abhielt ersteinmal die Reaktion der Tieflingdame abzuwarten und wie sich das Problem lösen würde.
Sich fein raushalten und sich feige hinter ihm verstecken war nun keine Option mehr.

Luis freute sich diebisch und teuflisch auf ihre Reaktion.

Zur Not gäbe es dann noch immer die Möglichkeit sich diplomatisch etwas Luft und Freiraum zu erkaufen oder dank einer Drohung, dass man die Stadtwache rufen würde, den Aufruhr jäh beenden und bannen.

Aber ersteinmal würde er sich den Spaß gönnen:
"Da nur Ihr und nicht mein Typ hier verlangt oder gebraucht wird, werde ich mir wohl beim Wirt etwas Frühstück in mein Zimmer bringen lassen und nicht weiter stören! ", doch der Wiscrani blieb ersteinmal sitzen, um Iomine antworten zu lassen - in der Hoffnung sie würde um Hilfe flehen oder betteln, wenn sie nicht genug trickreich wäre und Muhm hätte das Problem selbst beim Schopfe zu packen.

Denn auch wenn die Hexe dem Prinz der Lügen nicht diente, etwas was den chelischen Fanatiker schon feindselig eigentlich machte, weil sie stattdessen einen Feind seines Patrongottes diente, so sollte sie zeigen, dass sich außer ihrem Kichern und ihrer kranken Hexerei auch etwas anderes kann, denn er konnte ja auch mehr als nur wie ein Henker die Feinde abzuschlachten.

Iomine

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #1049 am: 31.10.2013, 13:15:17 »
Iomine beobachtete die ganze Situation mit vielleicht ein wenig langem Gesicht über den Rand ihrer Schale Griesbrei, welche ihr zum Frühstück vorgesetzt wurde, steckte dann den Löffel zurück in die schleimige Masse und richtete sich etwas auf. So so, die Bewohner der Stadt waren also an Heilung und Segen interessiert. Sie konnte sie natürlich keine Locke ihres Haares haben lassen, jene würde sich direkt schwarz färben und sicherlich zu gewissen Probleme führen. Andererseits war dies sicherlich auch eine Gelegenheit, sich bei den Anwohnern beliebt zu machen und vielleicht langfristigen Nutzen für die Mission aus der Situation zu ziehen. Leise murmelnd erneuert sie ihre magische Verkleidung mit den Worten 'Deceptio Ocularis', denn das hier konnte offensichtlich etwas länger dauern.

Nachdem die Bittstellerei einige Zeit gegangen ist, klettert Iomine also auf ihren Stuhl und, falls sie dann nicht alle sehen kann, sogar auf den Tisch, macht beschwichtigende Gesten mit einer Hand, mit der anderen hält sie natürlich wie immer ihr seltsames, grinsendes Stofftier. "Bitte, bitte, hört mich an, liebe Leute." spricht sie mit einem bemüht salbungsvollen Lächeln und wendet sich dann an die umstehenden. Jetzt kamen ihr die vielen gläubigen Plattitüden, mit denen sie aufwachsen durfte, mehr als zu Nutze. "Die ehrwürdige Iomedae hat es in ihrer Weisheit für recht befunden, mir weniger Kräfte zu geben, um andere zu heilen, als ihr vielleicht glaubt. Meine Talente liegen an.. anderer stelle. Auch solltet ihr nicht euren Glauben in mein Haar oder meine Hände legen, sondern in das Licht des Schwertes selbst, denn auch ich bin nur ein Wesen aus Fleisch und Blut mit eigenen Gebrechen. Nur durch wahren Glauben mag euch durch die Göttin selbst Linderung zu Teil werden, und wenn nicht, so seht dies als eine Prüfung, um stärker im Herzen zu werden und andere Wege zu finden. Ich begleite euch gerne und sehe, was ich für die tun kann, welche verletzt sind, doch zuerst, lasst uns zu Iomedae beten, dass sie unser Herz und unseren Glauben gegen die Unbillen des Lebens stärkt." Dabei warf sie auch dem verwandelten Luis ein salbungsvoll freundliches Lächeln zu. Er wollte sich also verdrücken und sich in seinem Zimmer vermutlich ins Fäustchen lachen? Nun, mal schauen, wie er das jetzt machen würde, ohne einen Gesichtsverlust in den Augen der Leute verkraften zu müssen.[1]
 1. Diplomatie 12, Bluffen 7, Wissen Religion 30

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