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Autor Thema: Kapitel 2: Morgensonne  (Gelesen 133526 mal)

Beschreibung: Die Geschichte geht weiter...

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Eretria

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1140 am: 16.11.2010, 13:28:19 »
Noch einmal schüttelte die Frau den Kopf. Fast wirkte es, als wollte sie den Kopf frei bekommen. Dann lächelte sie wieder.
"Dieser Acqueas ist ein neuer Geschäftspartner meines Schwiegervaters." Die Geweihte machte nicht den Eindruck, dass sie mehr dazu sagen wollte. "Wer auch immer der Auftraggeber von Moandor ist, scheint der sich für diese Geschäftsverbindung zu interessieren." "... und ist damit nicht allein," fügte sie in Gedanken hinzu. "Ich bin verblüfft, woher er dieses Wissen hat, weil diese Verbindung eigentlich kaum bekannt sein dürfte. Es sei denn unser Freund dort drüben hat dieses Haus schon länger unter Beobachtung."

Lucanor

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1141 am: 16.11.2010, 16:40:21 »
"Ist schon gut ..." Die Schneiderin wandte den Blick von ihren Begleitern ab als sie weiter sprach. "... ich kann es ja verstehen. Und wie ich bereits sagte ist es ja euer gutes Recht solche Dinge geheim zu halten. Und ich verspüre jetzt auch nicht das Bedürfnis unbedingt mit diesem Maruiko sprechen zu müssen." Kurz schwieg Arue, fügte dann aber noch etwas  in einem leisen flüstern hinzu, welches wohl mehr für sich selbst bestimmt war, als für die anderen Anwesenden. "Von Geistern hab ich allmählich eh genug."

Mika

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1142 am: 16.11.2010, 20:42:42 »
"Gerade bin ich fast geneigt zu glauben, dass du kein Vollidiot bist, obwohl du dich so sehr angestrengt hast, einer zu sein." Sagte Mika und meinte damit den vor ihr sitzenden Lémar, der sich wahrscheinlich nicht bewußt war, was für für ein großes Kompliment ihm gerade gemacht worden war.
Während der beste Freund Lémars die Wut von Calfay erntete, bekam er von der Bardin Respekt dafür, dass er die ehemalige Schreiberin dazu aufgefordert hatte, mit der Sprache rauszurücken.
Zu Arue sagte Mika dann: "Ich glaube, wir sollten uns mal alle zusammensetzen und uns gegenseitig auf den neusten Stand der Dinge bringen, sobald die Wachen weg sind. Ich finde es auch sehr bescheiden, dass man hier jedem die Informationen aus der Nase ziehen muss. Und ich meine dabei nicht allein Calfay, sondern auch Eretria, Milan und mich. Selbst wenn ich wohl am wenigsten weiß, wie sich gerade gezeigt hat."
Sagte Mika und dachte daran, was sie in den letzten Minuten alles erfahren hatte. Dabei konnte sie sich schwer entscheiden, ob die Geschichte von Gazriel interessanter war, als der Schlag von Milan, der durchaus seine Reiz hatte. Wer hätte denn gedacht, dass das brave Bürschlein zu soetwas fähig war?
"Naja, warten wir mal ab, was Milan und Eretria gleich zu sagen haben." Sagte Mika.
Danach setzte sich Mika in Bewegung und schritt ein wenig durch den Raum, dabei strich ihre Hand, als sie an Lémar vorbeiging, über die Wange des jungen Mannes. Was sie dazu verlasst hatte, wusste Mika selbst nicht genau.
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Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1143 am: 17.11.2010, 00:33:07 »
Sichtlich überrascht sah Lémar zu Mika, als sie an ihm vorüber ging. Nach ihren vorigen Anfeindungen war dies offenbar das Letzte, was er von ihr erwartet hätte. Er sah die junge Frau einige Sekunden mit einem undeutbaren Blick an, dann wandte er sich an Calfay und Arue.

"Also, ich weiß sicherlich nicht alles von eurer Mission. Ein paar Dinge habt ihr erzählt, ein paar Dinge haben Beldin und Waldemar gestern abend ergänzt. Aber eins steht fest: Mika hat Recht. Wenn ihr das hier wirklich durchziehen wollt, dann muss jeder einzelne von euch so viel wie möglich wissen. Keiner sollte das besser verstehen als du, Rin."



Der Major sah Eretria einen Moment nachdenklich an, dann nickte er. "Sollte es Probleme geben, wir werden auf jeden Fall den Rest des Tages Wachen vor dem Haus postieren. Und ich biete euch an, dass das Anwesen langfristig unter Bewachung bleibt, bis der Attentäter gefasst ist. Die Entscheidung liegt bei euch."

Dann blickte er zur Tür. "Wir sollten ihm jetzt sagen, dass er frei ist. Den Zettel muss ich ihm allerdings zurückgeben. Wenn ihr ihm Heilung anbieten wollt, wäre jetzt wohl der Moment dafür. Oder gibt es noch etwas zu besprechen?"

Mit fragendem Blick wandte er sich an das junge Paar, bereit, wieder in das Arbeitszimmer von Milans Vater zurück zu kehren.
"Ein Blick in die Welt beweist, dass Horror nichts anderes ist als Realismus." - Alfred Hitchcock

Calfay Rin

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1144 am: 17.11.2010, 13:38:06 »
Lémar stellte das schlau an, aber ihr zu schmeicheln würde ihm nicht helfen. Rin antwortete mürrisch "Natürlich weiss ich wie wichtig Wissen ist. Dazu muss man jedoch auch wissen wann Wissen wichtig ist und wann nicht. Im Moment hat der Serienmörder höchste Priorität und ich sehe nicht was er mit Maruiko zu tun hat. Wir warten auf Milan und das Verhör mit dem Straßenräuber, danach könnt ihr hier bleiben und reden wenn ihr das wollt, ich werde den echten Attentäter suchen und ihn zur Strecke bringen."
Sie sagte das als wäre es bereits in den Seiten der Geschichte von Thaikaris niedergeschrieben. Keinesfalls würde sie sich umstimmen lassen, es ging um Leben und Tod vieler Menschen.

Mika

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1145 am: 18.11.2010, 10:20:19 »
Nachdem Calfay gesprochen hatte, drehte sich Mika um und ging wieder ein paar wenige Schritte zurück durch den Raum. Am guten Schluss stand schräg hinter Lémar, mit dem sie im Moment eine Partei aufmachen könnte.
"Calfay?!" Sagte Mika und wartete darauf, dass sie die ungeteilte Aufmerksamkeit von Calfay besaß, dann sprach sie weiter: "Erstens, Arue hat uns nicht wegen dieses Mörders hierher begleitet, sondern auf unseren Wunsch hin. Sollten wir wollen, dass sie uns auch noch weiter hilft, dann sollten wir ihr auch alles sagen, was wir wissen. Vor allem jetzt, wo wir gute Unterstützung gebrauchen können, nachdem Beldin und Waldemar weg sind. Aber nicht nur deshalb, würde ich mich freuen, dass Arue dabei bleibt, weil diese stille junge Dame, gerne erst nachdenkt, bevor sie ihren Mund öffnet und wenn sie mal etwas sagt, gern mal mit guten Ideen aufwartet." Erhärtete die Bardin die Forderung, dass sich mal die gesamte Gruppe zusammensetzt und mal in Ruhe alles klärt. "Zweitens, wir sind nicht hier, um einen Mörder zu jagen, wir sind hier auf einer Zwischenstation. Wir haben einen Auftrag zu erledigen. Wenn wir hier vielleicht etwas helfen können, dann gut, aber wir dürfen bei allem nicht vergessen, dass wir für etwas anderes bezahlt werden. Außerdem könnte es sogar ein Versuch wert sein, wenn wir die Stadt verlassen, um das Problem für Handelsfest zu lösen. Der Attentäter hat es auf Milan abgesehen und vielleicht auch auf mich.
Mir ist es schon öfter aufgefallen, dass manche gerne mal vom Weg abkommen. Mir gefällt das nicht. Deshalb sollten wir darüber sprechen, wie es weiter geht und nicht sofort loslaufen, um in jeder Ecke nach einem Mörder ausschau zu halten."
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Calfay Rin

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1146 am: 18.11.2010, 11:15:20 »
"Du meinst... Arue sollte den Platz von Beldin und Waldemar einnehmen und uns statt ihrer begleiten?" Das war doch ein typischer Mika-Plan. Wahrscheinlich kam sie gar nicht auf die Idee Arue zu fragen ob sie sich auf eine gefährliche Mission begeben wollte, oder ob sie sich überhaupt verteidigen konnte wenn die Untote sie angriff! Nun hatte Rin nichts dagegen sie dabei zu haben, aber war dies der richtige Zeitpunkt um das zu klären? Von Mikas Perspektive aus bedurfte es nichts anderes als ihrer eigenen Zustimmung um sowas zu entscheiden, das war ja nichts Neues. Rin seufzte. "Gut, bleib du hier und sprich mit Arue. Du solltest dann vielleicht auch erwähnen dass unser Auftrag ist etwas zu töten das sich von Menschen ernährt und vor Gewalt nicht zurückschreckt. Währenddessen werden ich und mein Speer erledigen wozu Madame Mika keine Lust hat."
Düster starrte die Forscherin ihre Kollegin an, an Lémar vorbei der dazwischen stand. Den würde sie sich später auch noch vornehmen.

Milan

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1147 am: 18.11.2010, 13:33:57 »
Milan starrte auf den Zettel, zog die Stirn kraus, rückte mit dem Gesicht näher an den Zettel, ging wieder auf Abstand und schüttelte zweifelnd den Kopf. "Wer soll das denn entziffern können?" Nur langsam schienen die Worte Sinn zu ergeben. Als Eretria den Namen des Mannes erwähnte, der seinen Vater in Schwierigkeiten gebracht hatte, knirschte Milans Kiefer kurz. "Vielleicht beobachtet nicht er uns, sondern einer seiner Auftraggeber oder ein anderer Spion von diesen." Milan fuhr mit dem Finger die Verbindung zwischen Jaaron und dem Mädchen entlang und zeichnete dann einen imaginären Strich zu seinem Vater hinüber. Die Frage war, ob sie seinen Vater finden würden, wenn sie dem Mädchen weiter folgten, denn wer wusste denn schon, ob das untote Geschöpf nicht vielleicht bald wieder nach Norden reisen würde.

"Ich denke...warte, was heißt das?" Milan betrachtete die Worte, die unter seinem Namen zu finden waren. "Was? Um...sch...ah, Umschlag. Dritter, heißt das, glaube ich. Dritter Umschlag. Hm, ich frage mich, wer ihn beauftragt hat und wer die Informationen zu meinem Vater gesammelt hat, vor allem aber warum." Milan seufzte und reichte dem Major den Zettel. "Danke, Major, ich denke, ein oder zwei Wachmänner vor dem Haus wären angebracht, zum Schutz meiner Mutter." Dann sah Milan erwartungsvoll zu Eretria.
Wenn der Glaube vorhanden ist, kann man selbst einen Heringskopf anbeten.

Lucanor

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1148 am: 18.11.2010, 14:13:38 »
Ein Lob von Mika, damit hätte die Schneiderin wohl nie gerechnet. Dies kam so unerwartet dass Arue erst garnicht wusste wie sie reagieren sollte. Doch das brauchte sie auch garnicht, ihr Körper wusste bereits mit dieser Situation umzugehen. Was sich durch ein leichtes erröten zeigte.
Doch dies hielt nicht lange an, denn sofort bahnte sich wieder ein Streit zwischen ihren Begleitern an. Kaum hatte sich Mika beruhigt und war zum reden bereit, war es nun Calfay die ihren Willen durchsetzen wollte. Langsam wurde Arue klar warum Beldin meinte dass sie unbedingt einen Anführer bräuchten. Ohne eine solche Person würde hier jeder tun und lassen was er will. Sie würden alleine für sich arbeiten, aber nicht zusammen.
Leider war ihr Anführer jetzt nicht hier und um die Situation nicht wieder Eskalieren zu lassen musste sie selbst etwas unternehmen.

Mit ihren Handflächen schlug die Schneiderin auf den Tisch, was im Raum einen lauten knall hervorrief. In einer fließenden Bewegung stand sie auf und stützte sich auf den Tisch. Sie schaute alle anwesenden kurz an und wandte sich schließlich an Calfay, in der Hoffnung das ihre kleine Showeinlage die Aufmerksamkeit auf sie gelenkt hat. "Ich glaube kaum dass ich die beiden ersetzen kann, geschweige denn überhaupt einen von ihnen. Ich bin weder Talentiert im Kampfe, noch so Klug wie Beldin. Deshalb kann ich ihren Platz garnicht einnehmen. Aber trotzdem werde ich so gut es geht und nach meinen Möglichkeiten helfen. Auch wenn ich nicht weiß ob dies ausreicht." Arue atmete einmal tief durch und sprach dann ruhig weiter. "Aber was viel wichtiger ist als diese Tatsache, ist dass du vielleicht dieses mal auf Mika hören solltest. Es ist töricht jetzt ohne Plan nach dem Mörder zu suchen und es ist auch nicht eure Aufgabe. Wie ich das verstanden hatte ist dies hier nur ein kurzer Zwischenstopp und die Gestern begonnene Jagd nach dem Attentäter nur ein freundschaftlicher Dienst."

Wieder unterbrach sich die Schneiderin und schaute kurz zu Lemar und Mika, ehe sie fortfuhr. "Natürlich ist es ehrenhaft einen Mörder fangen zu wollen und jetzt da er versucht hat Milan zu ermorden ist es wohl auch ein persönliches Anliegen. Aber trotzdem solltest du jetzt nicht einfach blindlings nach ihm suchen.  ... Ich bitte dich einfach zu warten bis das Verhör abgeschlossen ist und wir besprochen haben wie es weitergehen soll." Langsam merkte Arue wie ihre Kehle trocken wurde. Sie hatte lange nicht mehr so viel auf einmal gesprochen und am liebsten würde sie sich jetzt auch wieder in eine stille Ecke verziehen, doch sie hatte das Gefühl die Gruppe zusammen halten zu müssen. Deshalb fügte sie mit einen schelmischen lächeln noch etwas hinzu. "Außerdem hast du hier die größten Chancen den Mörder zu fassen. Wenn er Milan wirklich töten will, dann wird er es bestimmt wieder versuchen. Und dann kriegst du deine Gelegenheit ihn zu fassen."
« Letzte Änderung: 18.11.2010, 14:42:15 von Arue »

Mika

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1149 am: 18.11.2010, 15:22:28 »
Mika zuckte zusammen, als Arue mit der Hand auf den Tisch schlug und brauchte einige Momente, um sich von dem Schrecken zu erholen. Dabei hörte sie der Schneiderin aber dennoch zu.
Als die Bardin wieder auf der Höhe der Dinge war und Arue ihre Ausführungen beendet hatte, sagte Mika: "Sage ich doch. Kluges Köpfchen. Dazu noch bescheiden."
Danach wandte sich Mika wieder an Calfay und diesmal mit sehr versöhnlichem Ton: "Calfay, ich verstehe dein Anliegen. Aber du darfst nicht vergessen, dass du nicht überall sein kannst. Du kannst nicht jedem helfen, wie löblich dieses Vorhaben auch ist, es ist unmöglich umzusetzen. Deshalb sollten wir nicht losstürzen, sondern erst beraten, was wir als Nächstes tun. Außerdem kann es sein, dass der Verdächtige schon gefasst ist und damit das Problem gelöst. Bis das klargestellt ist, wirst du warten müssen.
Und wenn wir Pech haben, wirst du danach trotzdem warten müssen, außer du willst allein auf die Jagd gehen. Oder weißt du schon, ob Milan und Eretria nicht noch etwas zu besprechen haben. Also setze dich hin und beruhige dich ein wenig.
Vielleicht sollten wir auch alle einfach mal frühstücken, ein voller Magen wirkt sich meist positiv auf das Gemüt aus."
Schlug die Bardin dann vor, die nicht als Einzige nicht dazu gekommen war ihren Magen zu füllen. "Wir können ja erstmal Frühstück vorbereiten und vielleicht sind bis dahin auch Eretria und Milan bei uns und wir können, ohne großen Zeitverlust alles besprechen. Denn wir müssen etwas essen.
Ist das ein Vorschlag?
« Letzte Änderung: 18.11.2010, 15:24:08 von Mika »
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Calfay Rin

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1150 am: 18.11.2010, 16:56:51 »
Frühstück... das hatte Rin ganz vergessen. Sie zögerte kurz, dann antwortete sie "Gut, lasst uns etwas machen." Bis sie wieder komplett waren würde sie sowieso warten müssen. Danach würde sie versuchen den Täter zu finden, auch wenn sie niemand begleiten wollte. Den Mörder zu verfolgen war also "nur ein Freundschaftsdienst"? Die Leben der Menschen waren unwichtig? So sah sie das überhaupt nicht. Ausserdem hatten sie zwei gute Hinweise auf den Mörder, vielleicht sogar mehr!
Für den Moment blieb Rin schweigsam und beschränkte sich darauf Brote zu schmieren. Um den letzten Tatort und den Keller des Palastes zu besuchen brauchten sie wohl die Hilfe der Stadtwache. Wie lange das Verhör wohl noch dauern würde?

Eretria

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1151 am: 18.11.2010, 22:08:15 »
Eretria stimmte Milan zu. "Eine Wache für dieses Haus wäre gut. Wer kann schon sagen, ob dieser Attentäter zurückkommt. Es wäre sicherlich gut füruns, wenn wir meine Schwiegermutter beschützt wüssten." Die Geweihte blickte freundlich zu dem Major. "Nehmt bitte den Zettel wieder an euch. Ich denke, wir werden mit dem Mann noch sprechen und vielleicht mehr erfahren. Es ist vielleicht wirklich gut, wenn ich mich um ihn kümmere."
Dann lächelte sie ihren Verlobten an. "Komm, gehen wir rein zu dem Mann und laden ihn ein zu bleiben, dann können wir ihn vielleicht befragen, was er über das Geschäft weiß." Dann machte sie den Anfang und ging zurück in das Arbeitszimmer ihres Schwiegervaters. Sie lächelte Moandor an.
"Der Major hat mir erlaubt euch zu heilen. Wenn ihr nichts gegen die heilende Kraft von Mutter Sonne habt, würde ich dies gerne machen." Die Geweihte schaute ernst aber auch mit einem kleine Glitzern in den Augen. Fast als wäre ihr die Antwort wichtig und irgendwie auch als wolle sie sich einen Spaß mit dem Mann machen.

Rex Macallan

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1152 am: 18.11.2010, 22:44:39 »
Die Aufregung des frühen Morgens und die Verletzungen hatten ihren Tribut gefordert und Moandor in einen sanften Halbschlaf fallen lassen, während er in der Stille des Zimmers warten musste. Als Eretria den Raum betrat und ihn so unvermittelt ansprach, schreckte der junge Mann unwillkürlich sowohl aus seinem Schlummer als auch aus seinem Stuhl hoch. Etwas verdutzt sah er die Geweihte einen Moment an und brachte nichts über die Lippen.
Langsam schien Moandor zu begreifen was hier vor sich ging, entspannte seine Körperhaltung und da war auch schon wieder das obligatorische Lächeln. "Ich... nun..." er hielt inne und musterte, seinen Kopf schief haltend, die widersprüchliche Miene der Frau, gab dann aber offensichtlich den Versuch auf aus ihr Schlau zu werden. "Ich denke ich werde Euer Angebot dankend annehmen, bevor der Major es sich doch noch anders überlegt." Er deutete eine Verbeugung an und zwinkerte ihr dabei schelmisch zu, wobei er Milan hinter ihr stehen sah. Als die Geweihte näher an ihn herantrat beugte Moandor sich vor und flüsterte: "Verzeiht, wenn ich Euch vorhin zu Nahe trat, ich wusste nicht, dass Ihr die Verlobte des jungen Herrn seid. Euer Anblick hatte mich einfach so sehr erfreut."
Er setzte die Mine eines Unschuldsknaben auf und hielt ihr darauf hin unsicher seinen Arm entgegen "Das hier ist wohl die einzige ernsthaftere Verletzung, für den Rest genügen eine Schale Wasser und ein wenig Ruhe"
« Letzte Änderung: 18.11.2010, 23:43:34 von Moandor »

Eretria

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1153 am: 18.11.2010, 23:04:13 »
Eretrias Lächeln nach den Worten Moandors erschien wie das Antlitz von Mutter Sonne, das hinter einer Regenwolke hervor kam. "Ich bin euch nicht böse für ein ehrliches Kompliment, Moandor. Nur habe ich euch ja gesagt, wo eure Grenzen sind." Auch die Geweihte hatte die Stimme gesenkt, doch dann hob sie die Stimme, als sie weiter sprach.
"Ich denke, ich werde selbst beurteilen, was eine schwere Verwundung ist und was der Mühe nicht wert ist. Zieht euer Obergewand aus, damit ich euch untersuchen kann und sehe, ob dieser Kratzer dort die einzige Verletzung ist. Es wäre doch schade, um einen so charmanten Mann, der Opfer seines eigenen Stolzes würde." Nun war das Grinsen nicht mehr zu übersehen, welches die junge Frau aufgesetzt hatte.
Sie stemmte die Arme in die Hüften und wartete auf eine Reaktion.

Rex Macallan

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1154 am: 18.11.2010, 23:26:15 »
Noch bevor Eretria geendet hatte, fiel das Kettenhemd Moandors mit einem dumpfen, schweren Rasseln zu Boden und auch sein etwas abgetragen wirkendes blaues Hemd glitt kurz danach leise hinterher. Offenbar war der Mann darin geübt sich seiner Kleidung schnell zu entledigen und schüchtern war er auch nicht. Allem Anschein nach hatte er dazu auch keinen Grund. Moandor schien gut in Form und so gut wie keine Narbe war auf seiner Haut zu entdecken, lediglich eine Tätowierung auf seinem linken Oberarm, die einen bläulich-silbrig schimmernden Mond zeigte sorgte für eine interessante Abwechslung an seinem Oberkörper.
Moandor machte sich daran behutsam den Verband um seinen Arm zu lösen. Die unterste Schicht klebte durch das getrocknete Blut an der Haut und auf der Wunde fest und Moandor zog sie langsam und mit verbissener Miene ab. Zum Vorschein kam eine längliche Stichwunde, die seinen Unterarm auf halber höhe komplett durchzog. Durch das Lösen des Verbandes sickerte nun wieder Blut heraus und der junge Mann fing es mit dem besudelten Verband auf, offensichtlich bemüht den zweifelsohne kostbaren teppich des Raumes nicht zu verschmutzen.

"Eine Schande, ich werde Lémar wohl ein neues Tuch kaufen müssen" grinste er die Priesterin an "Nun dann. Ich bin schon ganz gespannt die Macht von Mutter Sonne quasi hautnah zu erfahren. Ich hoffe doch meine mangelnde Spiritualität steht dem nicht im Wege?
Wenn Moandor Unbehagen in seiner momentanen Situation verspürte, so verbarg er es meisterhaft während er die Priesterin herausfordernd ansah.

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