Zahur verfolgt die letzte Diskussion der Besprechung - die über Tod und Leben - schweigend und mit starrem Blick. So etwas vor Sami loszuwerden ist natürlich gerechtfertigt und der Junge weiß sicherlich wie grausam das Leben sein kann: Er hat es ja selbst zusammen mit ihnen allen erlebt, aber trotzdem: Sami bleibt ein Junge und zum Glück, so Zahurs Meinung, bleibt er hier und ist somit hoffentlich in Sicherheit so sie siegreich aus ihren kommenden Schlachten hervorgehen werden! Iunis Ansatz findet der Betrunkene Meister äußerst nobel und ebenso tiefgläubig, aber ein Hauch Trauer schwingt ebenso mit: Er möchte seine so sehr lieb gewonnene Verwandte nicht schon wieder verlieren - vielleicht konnte er ja nach allen Dingen einmal in Ruhe mit ihr reden, sich austauschen, über Familie und Freunde und das Leben - Feste, Feiern und Schnaps!
Ich hoffe mal lieber wir verlieren keinen... natürlich würde man unsere Heldentaten besingen... vielleicht unseren grandiosen Sieg... doch eher unseren Niedergang oder eben einen Einzelnen... gut, dass wir diese Reserve haben... und vielleicht bekommen wir ja auch irgendwie noch Zugang zu anderen mächtigen magischen Sprüchen und doch... was, wenn du sterben würdest Zahur... wenn der Tod dir den letzten Tropfen durch deinen Körper rinnen lassen würde, die Zunge hinunter - ob er herb schmeckt?! Dieser letzte Augenblick, wie würde er sich wohl anfühlen... und doch erleben möchte ich ihn eigentlich nicht... nicht jetzt, zuviel liegt noch vor mir... und nicht in dieser Schlacht, soll mein Füllhorn vergossen werden - nein! Wir werden siegen, siegen müssen Irgendwie...
Zahur nimmt auch Zurvandads Meinung wahr und versucht sie einzuschätzen, doch der auch sonst schon durchaus mysteriöse Bogenschütze will sich ihm einfach nicht vollständig erklären: Und das ist eigentlich auch ganz gut so. Jeder hat seine Geheimnisse und eigenen Vorstellungen so auch Zahur. Doch bereitwillig lässt sich Zahur die Schale herüberreichen und genehmigt sich ebenso eine der Früchte. Die restliche Zeit bis zum Aufbruch aus dem Kloster verbringt er damit den Inhalt seines Rucksacks zu sortieren und noch den ein oder anderen Schluck Wein zu sich zu nehmen - im Schatten versteht sich - ebenso verabschiedet er sich noch einmal persönlich bei Sami. Drückt den Jungen gegen seine starke Brust und wünscht ihm eine gute Zeit, dankt ihm für Alles bisherige und gibt ihm noch etwas mit auf den Weg: Etwas persönliches, etwas vom dem Mönch selbst - er löst einen der ledernen Riemen, die er stets an seinem Handgelenk zu tragen pflegt und übergibt ihm den Jungen.
"Hier Sami, nimm das bitte an dich, und wenn mein Weg in dieser Schlacht zu Ende gehen sollte wirst du etwas haben, das dich an mich erinnert, an uns alle! Dieses Band habe ich schon als Junge getragen, mein Vater hat es mir geschenkt und es hat mich begleitet, bis ich endlich groß und stark war - auch du wirst diesen Weg gehen, egal wohin sich unser aller Schicksal wenden wird! Halte es in Ehren, ja? Verzage nicht mein junger Freund - wir werden es schon richten! Möge Cayden all deine Wege begleiten und mit guten Gaststätten ausstatten, hehe! Kopf hoch, ja Sami - machs gut Kleiner!"
Schließlich ist es genau jener gutherzige und betrunkene Zahur der zusammen mit Nefeshti, Meister Garavel, den übrigen Kriegern und seinen restlichen Gefährten das Kloster verlässt. Auf dem Weg nach Kelmarane, auf dem Weg es den Übeltätern unter der Führerschaft Jhavhuls heimzuzahlen! Ob ihr Vorhaben siegreich sein würde konnte keiner einschätzen - doch der Betrunkene Mönch würde Alles geben um die Dinge zum Guten zu wenden. Er war bereit sein Leben zu riskieren für das Leben der Anderen, sie alle würden kämpfen müssen - und er schwor sich, in dem Moment als er all die brüllenden Krieger hörte, in ihre Gesichter sah, das ein oder andere, mehr oder weniger furchterfüllt, dass er bis zum letzten Blutstropfen kämpfen würde so es sein musste!
Jhavhul und seine Truppen werden es wahrlich nicht leicht haben... diese Männer sind stark und tapfer... doch auch wir werden es sicherlich nicht einfach haben, hehe... so soll es also beginnen!...
Auch sein Blick richtet sich gen Horizont. Richtung Kelmarane, sie würden sodann wieder von Magie Gebrauch machen und der Betrunkene Meister wankte inzwischen wieder ein wenig - er war bereit. Direkt neben Iuni stand er und betrachtete das trotz allem monumentale Heer des Guten, der letzten Hoffnung, ihrer aller Hoffnung. Er legte seine Verwandten die Hand auf die Schulter und murmelte:
"Iuni, e-hes war gu-hu-hut dich noch ein-ma-ma-mal getroffen zu-hu-u haben - falls all-l-l dies hier u-hu-unser End-de-de bedeuten sollten, wollte i-hich noch einmal ge... Doch wir we-he-herden siegen! An dei-hei-heiner Seite sein zu können stä-hä-härkt meinen Mut, du bi-hi-hist wie eine Schwe-he-hester für mich ge-wo-worden in den letzten Wo-ho-hochen...Danke!..."
So emotional war der Mönch schon lange nicht mehr, nicht einmal bei Sami, doch der Gedanken, diese Worte zu lange schon lagen sie ihm auf der Seele. Eine kleine Träne rinnt seine Wange hinunter und doch lodert in seinen Augen ein unstillbarer Kampfeswillen auf - Mut und Furchtlosigkeit: Er würde kämpfen und er war nun endgültig bereit! Für ihn war alles gesagt, auch wenn es sicherlich noch einige kleinere taktische Gespräche zu führen geben würde.