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Autor Thema: Kapitel III - Söhne des Gruumsh  (Gelesen 34682 mal)

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Jegor Petrov

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #225 am: 18.02.2012, 13:01:33 »
Jegor räuspert sich und wendet sich an seine Gefährten.

"Dieses Amulett ist magisch und weist unter anderem eine Aura der Schule der Verzauberung auf. Für all jene unter euch, die damit nichts anzufangen wissen, es handelt sich dabei um die Schule der Magie, die all jene Effekte hervorruft, die andere Kreaturen dem Willen des Zauberwirkers unterwirft.

Dieser Fund stützt, aber belegt meine These noch nicht zufriedenstellend: die Orks werden benutzt. Sie sind nichts weiter als ein Werkzeug."

Vaêl

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #226 am: 18.02.2012, 13:09:22 »
Vaêl bleibt bei Kâdir und ruft dem Magier über die Schulter zu.

"Hier ist ein Überlebender, Meister Petrov. Wartet kurz."

Ultan

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #227 am: 24.02.2012, 10:53:13 »
Vaêl beugt sich zu dem geschundenen Mann hinunter und stellt erschreckt fest, dass dieser mehr tot als lebendig ist.
Zeichen starker Unterernährung und eine Vielzahl von Schürf-, Schnitt- und Quetschwunden deuten darauf hin, dass sich der Gefangene schon einige Zehntage in diesem Zustand befinden muss.

Gerade möchte Vaêl ein heilendendes Gebet sprechen, als der dürre Arm des Manns mit überraschender Festigkeit nach dem Saum seines Wamses greift. Trübe, weit aufgerissene Augen starren den Kleriker an das Gesicht des Mannes verzieht sich zu einer gequälten Grimasse.

"Das flammende Auge wird kommen! Es hat meine Frau geholt, dann meinen Sohn und bald holt er mich. Doch es wird nicht satt! Es verschlingt und verschlingt und verschlingt, doch es will immer mehr. Oh, dieses entsetzliche Auge...

Die letzten Worte des Mannes gehen in leisem Schluchzen unter.

Liam Aritchenko

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #228 am: 24.02.2012, 11:30:01 »
"Du arme Seele!", murmelt Liam, als er sein Schwert und Schild verstaut und mit einem mitleidigen Blick an den Verletzten tritt. "Beruhige Dich und lass brennende Gesichtsmerkmale unsere Sorge sein! Vaêl mein Bester, nun macht schon und helft dem armen Kerl!"

Vaêl

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #229 am: 24.02.2012, 12:56:31 »
Der Aasimar kniet sich zu dem Geschundenen hinunter und sieht nach den Verletzungen des Mannes[1] Dabei spricht er beruhigend auf den Mann ein und versucht in Erfahrung zu bringen, was ihm zugestoßen ist[2]. Da er damit rechnet, dass der Mann durch die Geschehnisse der letzten Tage traumatisiert sein könnte, ermuntert Vaêl Liam, ihn zu unterstützen, um das Vertrauen des Mannes zu gewinnen.

Die dunklen Worte des Mannes hallen in den Ohren des Klerikers nach und Vaêl fragt sich, was mit dem flammenden Auge gemeint sein könnte[3]
 1. Stab der leichten Wundheilungen für alle regulären Verletzungen, Heilkunde 12 für alles andere.
 2. Diplomatie: 15
 3. Legendenkunde: 13.

Jegor Petrov

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #230 am: 24.02.2012, 12:58:37 »
Jegors augenscheinliches Desinteresse für den Mann verschwindet schlagartig. Der Magier stürzt neben den Verletzten und packt dessen Arm.

"Was wisst ihr über das brennende Auge, Mann!"

Ultan

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #231 am: 25.02.2012, 13:44:56 »
Der Körper des Mannes wird von einem heftigen Krampf erschüttert, dann sinkt er in sich zusammen. Seine Stimme ist nun ganz leise, so dass sich Jegor nah heranbeugen muss um ihn zu hören.

Das Auge... es glotzt dich an. In ihm brennen Hass und Wahnsinn. Bösartig ist es und gierig. Es verfolgt meine Träume und nagt an meinem Geist. Meine Weib, mein Kind... ihre Gesichter verblassen, lösen sich sich auf in lodernden Flammen. Wo bin ich? Mir ist so schrecklich kalt...

Wieder wird der Mann von Krämpfen gepackt, dann liegt er still und regungslos da. Vaêl beugt sich bestürzt zu dem Menschen herunter und stellt fest das dieser dem Tod nun sehr nahe zu sein scheint. Die Wunden an seinem Körper sind nicht tödlich, doch der Geist des Fremden scheint gebrochen und sein Lebenswille erloschen. Selbst die heilenden Kräfte des Klerikers werden bei dieser armen Seele nicht mehr viel ausrichten können.

Vaêl

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #232 am: 25.02.2012, 17:44:59 »
Vaêl greift die Hand des Mannes, um ihm in seinen letzten Atemzügen zur Seite zu stehen und spricht das letzte Gebet, als es zu Ende geht. Wie oft er dem Tod nun schon ins kalte Angesicht hatte schauen müssen. Der Kleriker murmelt ein Schutzgebet an Lathander und eines, um Kelemvor gnädig zu stimmen, sollte diese arme Seele keinen Schutzgott haben. Dann erst erhebt sich Vaêl und wendet sich scharf an Jegor.

"Wagt es nicht, einen Verwundeten noch einmal so anzugehen, Meister Petrov. Und sagt mir, was ihr über dieses brennende Auge wisst!"

Jegor Petrov

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #233 am: 25.02.2012, 18:30:23 »
Wutschnaubend will der Magier aufbrausen, beruhigt sich aber dann und glättet seine Züge. Er wirkt kurz verunsichert.

"Verzeiht meinen Elan, Kleriker. Es ist normalerweise nicht meine Art, meinen Emotionen derart den Vorzug zu geben."

Jegor tritt ein paar Schritte zurück, holt das Amulett hervor und dreht es rätselnd in den Händen. Dann atmet er tief durch.

"Ich habe euch nichts verschwiegen, falls ihr das andeuten wollt. Ich wusste nur nicht, ob es von Belang ist. Hinweise erklären sich nur im Kontext einer postulierten Hypothese. Diese war bisher schlicht zu vage und damit wertlos. Nun stellt sich die Lage anders dar und deshalb will ich versuchen, mich zu erklären.

Orkaktivitäten interessieren mich tatsächlich wenig. Berichte vom wilden Kampfverhalten und der Häufigkeit der Übergriffe sind zwar als Bedrohung ernst zu nehmen, ihrer Art nach aber nicht ungewöhnlich für Melvaunt. Alles mehr eine Angelegenheit des Fürsten der Schlüssel, nicht meine. Dies änderte sich mit dem feurig lodernden Auge.

Zuerst war es nur eine Tätowierung auf dem Körper eines orkischen Leichnams, die ich zunächst noch für eine Variation der üblichen Symbolik des Gruumsh gehalten habe. Dann ließ mich das Auge allerdings nicht mehr los und verfolgt mich sogar in meinen Träumen. Und hütet eure Zunge, wenn ihr an einfachen Aberglauben denkt. Ich habe viel gesehen und noch mehr gelesen; das war kein einfacher Traum!

In der bösen Vorahnung, dass in den Sümpfen mehr geschieht, als die Bewohner Melvaunts ahnen, habe ich damit begonnen, Informationen zusammen zu tragen und mich schlussendlich dieser Expedition angeschlossen."


Vaêl

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #234 am: 25.02.2012, 18:37:17 »
Vaêl hört den Ausführungen des Magiers aufmerksam zu. Er überlegt kurz, ob ein Zusammenhang zu dem Waldgeist in der Jägerhütte besteht, verwirft diesen Gedanken aber schnell wieder. Die Entgleisung Jegors ist ihm allerdings nicht entgangen und er beschließt für sich, dem Gemütszustand des Magiers mehr Aufmerksamkeit zu widmen.

"Ihr tut gut daran, uns zu vertrauen, Meister Petrov. Eure Schlussfolgerung, dass die Orks der Thar benutzt werden, ist in der Tat beunruhigend und bietet damit nur noch mehr Anreiz, tiefer in diese Ödnis vorzudringen, um die wahre Natur dieser Gefahr auszumachen. Wir sollten weiter."


Ultan

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #235 am: 28.02.2012, 20:42:43 »
Nachdem das Lager durchsucht und die verbleibenden Habseligkeiten der Orks für wertlos befunden wurden, satteln die Gefährten wieder auf und machen sich daran, tiefer in die Thar vorzustoßen. Dabei sind sie nun noch wachsamer als zuvor, doch bis zum Abend treffen sie auf keine weiteren Kreaturen der Thar.

Kâdir ist jedoch seit der Begegnung mit den Orks mehr als unwohl zumute und mehr als einmal hält er inne und sieht sich um. Als es dämmert führt der Waldläufer die Pferde in das Zentrum einer kleinen Gruppe dürrer Bäume, die sich plötzlich aus dem Nebel schälen.
Nach der Versorgung der Tiere nehmen die Männer ein schweigsames und karges Mal zu sich. Die triste Landschaft schlägt den Helden aufs Gemüt und nach dem langen Ritt hat nicht einmal mehr Liam Lust die anderen aufzuheitern.

Kadir starrt brütend vor sich hin, als ihn auf einmal wieder das Gefühl überkommt beobachtet zu werden. Hastig streifen seine Augen durch die raue Landschaft, bleiben kurz an wirbelnden Nebelfetzen hängen nur um dann weiterzuwandern. Schließlich heftet sich sein Blick auf einen mannshohen Felsbrocken, der sich hinter einer Nebelbank, keine 50 Fuß vom Lager der Gruppe entfernt verbirgt.
Der Waldläufer ist sich sicher dort eine Bewegung ausgemacht zu haben, diesmal hat ihm der sich windende Nebel keinen Streich gespielt.

Vaêl

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #236 am: 29.02.2012, 13:10:36 »
Vaêl bemerkt das Zögern des Spähers. Er zieht seinen Bogen und versucht auszumachen, was der Späher entdeckt haben könnte[1].
 1. Entdecken: 22

Ultan

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #237 am: 29.02.2012, 15:42:20 »
Vaêl starrt angestrengt in den Nebel und plötzlich sieht er eine hochgewachsene Gestalt, wo vorher nur verschwommenes Zwielich war.
Trotz der gebückten Haltung des Fremden, ist unschwer zu erkennen, dass es sich um einen Hühnen von Mann handelt, an Körpergröße wohl selbst Bolmur ebenbürtig. Er trägt praktische, warme Kleidung, eine zerschlissene Lederrüstung und hält einen Langbogen in den Händen. Sein Erscheinungsbild ist äußerst wild, doch seine Haltung strahlt Ruhe und Kraft aus.
Ein enormer grauer Wolf schält sich auf einmal aus dem Nebel und bleckt seine Zähne in Vaêls Richtung. Bevor er jedoch zu knurren beginnt, hat ihm der kniende Hühne die Hand auf die Schnauze gelegt, woraufhin das Tier die Ohren anlegt und neben dem Fremden Platz nimmt.

Der heimliche Beobachter der Gruppe muss inzwischen gemerkt haben, dass zumindest Vaêl auf ihn aufmerksam geworden ist, doch macht er keinerlei Anstalten sich dem Lager zu nähern.

Vaêl

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #238 am: 29.02.2012, 20:01:09 »
Der Mann musste davon ausgehen, dass er gesehen worden ist. Da er weder die Flucht ergriff noch zum Angriff überging, bestand vielleicht die Möglichkeit, mit ihm zu reden.

"Ich bin Vaêl Nathanael Helsang, Diener des Morgenfürsten und Abgesandter Melvaunts. Bitte tretet vor, vielleicht könnt ihr uns helfen!"

Ultan

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #239 am: 29.02.2012, 23:55:43 »
Der Mann starrt Vaêl noch eine Zeitl ang an, erhebt sich dann aber und tritt etwas näher heran. Das Gesicht des Mannes ist von irdener Farbe und grobschlächtigen Zügen. Zwei kleine Mauer ragen aus seinen Mundwinkeln hervor. Es ist nicht zu übersehen, dass der Fremde Orkblut in sich trägt.



"Man nennt mich Haravak und dies ist Grunwar. Was führt euch so tief in die Thar, Mann aus Melvaunt? Ihr solltet umkehren, hier erwartet euch nur der Tod."


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