Areo hatte geduldig darauf gewartet, bis jemand anderes aus der Gruppe ihm das weitere Vorgehen und die damit verbundenen, aus der Not heraus geschmiedeten, Pläne mitteilen würde. Er hatte etwas abseits aus dem Hintergrund heraus beobachtet, wie der mutige Junge Omrah sich mit seiner Schleuder nach vorne gebeugt- und zielgenau einen Stein hinab in den Innenhof geschossen hatte. Der Druide musste kein erfahrener Kriegstaktiker sein, um sich selbst einen Reim auf den Grund dieser Aktion zu machen. Denn im Aradan der Neuzeit, geboren durch die bestialischen Stunden der 'Nacht des Blutes', war der tückischste Gegner die Selbstverständlichkeit der alten Welt. Der Hof jener Tempelanlage war voller Leichen und das Geschoss des Jungen wurde abgefeuert, um auszutesten, ob diese eine Gefahr in Form der Untotenseuche darstellen oder den Punkt der ewigen Ruhe bereits erreicht hatten.
Die Prüfung schien in ihre Hände zu spielen; das Glück war in diesem Bezug auf ihrer Seite. Über die Schulter des Halborkes hinweg, konnte Areo mit seinen scharfen Augen eindeutig beobachten, dass sich definitiv kein einziger Körper bewegte und somit auf den Steinschlag reagierte. Der Weg über die Klingenmauer schien frei - doch für ihn stand nach wie vor fest, dass er niemals seinen treuen Freund Ain hier draußen zurücklassen würde. Der Hund gluckste währenddessen interessiert in den verrußten Ruinen des Zimmers herum, in welchem sich die Gruppe gerade aufhielt. Als der Paladin Gelirion mit mehreren großen Laken zurück zu ihnen fand, bemerkte der Druide dies als Erstes in der Kopfbewegung seines tierischen Gefährten, der sich selbstverständlich sofort umwandte und auf die Rückkehr des Halbelfen mit einem zögerlichen Schwanzwedeln reagierte. Soweit so gut, somit hatten sie schließlich auch ein Seil, um hinunter zu gelangen. Jetzt war der Augenblick gekommen, in welchem Areo den Entschluss, einstweilen hier zu bleiben, seinen neuen Freunden mitteilen musste. Er legte dazu sanft die Hand auf die Schulter Gelirions und suchte dessen Blickkontakt. Sobald dies gegeben war, formte er mit den Händen einige knappe Gesten:
'Ich werde mit Ain hier warten müssen. Die Mauer ist für uns beide unüberwindbar, aber ich glaube wir können uns derweil gut in den Ruinen des Vorplatzes verstecken. Geht, aber seit vorsichtig! Wer weiß schon, was die Dunkelheit an diesem Tage noch für uns bereithält?'