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Autor Thema: Kapitel 1: Ein leiser Hauch von Schrecken  (Gelesen 41070 mal)

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Joyce Winther

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Kapitel 1: Ein leiser Hauch von Schrecken
« Antwort #645 am: 19.12.2010, 13:30:17 »
Von Galians Vorwürfen liess sich der Betrüger nicht aus der Fassung bringen. Er hätte doch mitgehen können? So wie der rummaulte hatte er wohl am Abend zuvor seine Messer zu lange poliert. Gegen Ende schien er sich dann wieder zu fangen, sehr zu Joyces Erleichterung.
"Nein, was da los ist habe ich nicht erfahren. Es sind viele Wachen unterwegs, das wird ungemütlich für uns wenn wir die Stadt verlassen wollen. Die Leute sind aufgeregt und reden... Sie sagen alles Mögliche. Einbrüche, Diebstähle, Anschläge, wenn ihr all dies glaubt war letzte Nacht in Weißfels die Hölle los. Allerdings wusste niemand etwas Genaues, es sind alles Gerüchte."
Hungrig beäugte der Informant während er sprach den Tisch und die Dinge die daraufstanden. Kaum hatte er zuende gesprochen, setzte er sich auf einen der Stühle, darauf wartend dass das Frühstück begann. Eine Frage hatte er allerdings noch. "Was sollte ich über Maduun wissen?" Ihm fiel auf dass der Riese nirgends zu sehen war, was dafür sprach dass er das Haus verlassen hatte. War er da gewesen als Joyce gegangen war um seinen Wagen zu holen? Er erinnerte sich nicht mehr. "Ist er... verschwunden?"
Ich bin ̶s̶̶a̶̶i̶̶l̶̶o̶̶r̶̶ ̶̶m̶̶o̶̶o̶̶n̶ Joyce Winther, und im Namen des Mondes werde ich dich bestrafen!

Mephala Egadir

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Kapitel 1: Ein leiser Hauch von Schrecken
« Antwort #646 am: 20.12.2010, 22:00:58 »
Galian spürte einen erneuten Anflug von Ärger, drängte diesen jedoch rasch bei Seite. Es wäre wohl einfach zu viel verlangt, dass Joyce seinen Wagen unbemerkt hierher geschafft und gleichzeitig noch verlässliche Informationen gesammelt hätte. Solange der windige Händler ersteres geschafft haben sollte, würde Galian zufrieden sein.
Der Assassine überlegte, wie sehr Joyce ein Klotz an Ihrer aller Bein sein würde in der Zeit die Ihnen nun bevor stand. Solche unbedachten Handlungen könnten eines Tages ihrer aller Verderben bedeuten, aber das schien wohl niemand so sehr zu realisieren, wie Galian selbst. Immerhin schien Skraching eine Ahnung davon zu haben, aber er traute dem Jungen nicht zu es wirklich zu begreifen.
Allerdings, bestand die Hoffnung, dass die starke Präsenz der Wachen gestern Nacht nicht dem Tun der Gruppe geschuldet war, wenn die vagen Gerüchte von Joyce wahr sein sollten. Galian hielt es für gut möglich, auch wenn er keine Sicherheit in dieser Sache haben könnte. Doch, dass nach so kurzer Zeit die Stadtwache alarmiert worden war, erschien dem Mörder im Nachhinein betrachtet doch etwas unwahrscheinlich. Wer würde den Wächtern erklären, was sie in den Tunneln dort unten zu Gesicht bekommen hätten, wenn sie dort eingedrungen wären?

Galian ging in eine Ecke des Raumes, die das einfallende Sonnenlicht so bald nicht erreichen würde und ließ sich dort nieder. Die Augen schließend sprach er quer durch den Raum zu Joyce herüber: "Ja. Kurz bevor Ihr gegangen seid. Ich hatte angenommen, dass Ihr ihn vielleicht noch gesehen habt."

War Maduun vielleicht nicht der einfältige Krieger für den Galian ihn gehalten hatte? Würde er sie alle verraten? Die Gedanken beunruhigten Galian sehr, wäre es doch seine Schuld gewesen, dass der Hüne entkommen war.
"Jetzt ist es eh zu spät. Ruick wird bald kommen und dann werden wir hoffentlich fliehen. Maduun kann nichts über unser Ziel wissen. Wenn wir also die Stadt hinter uns gelassen haben, sollten wir wenigstens vor der Gefahr die durch ihn droht halbwegs sicher sein..." überlegte der Mörder und verbannte seine Sorgen augenblicklich in selten benutzte Bereiche seiner Seele. Wenn er mit Sorgen belastet wäre, würde er vielleicht im entscheidenden Moment zögern. An seinem Fehler konnte er nichts mehr ändern und wenn er ihn nicht überwand würde er dadurch in der Zukunft weitere Fehler begehen, was viel schlimmer wäre.

Galian gönnte seinen Augen und seinem Geist ein wenig Rast. Jetzt wo alle wach waren erschien ihm die Möglichkeit, dass einer seiner Gefährten eine Waffe in seinen Rücken bohren würde geringer -  er glaubte nicht, dass sie in ihren Träumen heimlich gemeinsame Pläne geschmiedet hatten, um den unbequemen Reisegefährten auszulöschen. Im Allgemeinen hielt er es für sehr unwahrscheinlich, dass irgendwer von allen Anwesenden ihm nach dem Leben trachten könnte, aber so lange er konnte, würde er ihnen zumindest keine gute Gelegenheit bieten.

Selamin

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Kapitel 1: Ein leiser Hauch von Schrecken
« Antwort #647 am: 21.12.2010, 23:21:20 »
Etwas mehr als eine Stunde nachdem Kysh sich den unten sitzenden angeschlossen hatte tauchte auch Selamin wieder auf. Die Augen seltsam verklärt tanzte er fast die Treppe hinunter und summt dabei eine Hymne wie sie an hohen Feiertagen in Aerons Tempeln gesungen wird. Unten angekommen drehte er ein Pirouette um sich dann an dem Tisch nieder zu lassen, und immer noch ein seeliges Lächeln auf den Lippen beginnt er ein wenig der Nahrung zu sich zu nehmen. Ob er jemanden der anderen wirklich wahrnimmt ist nicht zu erkennen. Irgendetwas muß dort oben während seiner Gebete passiert sein. Wie von selbst wanderte sein Blick zu dem Buch das Kyra las. Und wie von selbst begannen seine Augen über Zeilen und Seiten zu wandern. Noch immer hat er kein Wort geredet, sondern nimmt nur stumm Nahrung zu sich und ließt. Langsam klärt sich auch sein Blick, allerdings wirkt er immer noch abwesend, jetzt wohl eher in das Buch vertieft. Nach kurzer Zeit stupst er Kyra an, doch jetzt endlich umzublättern.

Robin Brighthide

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Kapitel 1: Ein leiser Hauch von Schrecken
« Antwort #648 am: 23.12.2010, 22:24:09 »
Verwandlungen jeglicher Art. Dies war es worin es in Kyras Buch ging. Ob in Tiere, oder Monster. Kurzfristig oder permanent. Freiwillig oder erzwungen. Der Almanach befasste sich mit diversen Zaubern mit denen man den Körper formen konnte und beschrieb detailliert welcher Spruch für welche Art der Wandlung am besten geeignet war.
Kurz nachdem Selamin angefangen hatte mit in dem Buch zu lesen, öffnete sich die Tür und eine riesige Gestalt mit tief ins Gesicht gezogener Kapuze betrat den Raum. Sofort erkannten Selamin, Skraching und Galian dass es sich hier um Ruick handelte.

Ruick blieb kurz stehen und schaute sich die ihm unbekannten Menschen an, wandte sich dann aber umgehend an Selamin. "Wie ich sehe habt ihr neue Gefährten gefunden." Ohne eine Antwort abzuwarten schritt er herüber zu dem Tisch und setzte sich dazu. Er zog die Kapuze nach hinten und gab damit den Blick auf sein Kantiges, fein säuberlich rasiertes Gesicht und die Kurzgeschnittenen, schwarzen Haare frei.
"Ich nehme an ihr habt etwas herausgefunden?"

Skraching

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Kapitel 1: Ein leiser Hauch von Schrecken
« Antwort #649 am: 25.12.2010, 13:39:26 »
Skraching nickte Ruick kurz zu, als dieser das Haus betrat, und ließ ihn anschließend nicht mehr aus den Augen. Dieser Mann also war ein hochrangiges Mitglied einer geheimen Organisation, und ganz nebenbei noch so etwas wie ein Diplomat oder Botschafter.

Der Junge spürte, dass er Ruick noch immer nicht vertraute. Es mochte sein, dass dieser Mann ebenso gute Ziele verfolgte wie Selamin, aber er kannte ihn noch nicht gut genug, um sich ein abschließendes Urteil zu bilden.

Als Ruick dann die Kapuze zurückzog, hoben sich Skrachings Augenbrauen. Er offenbarte seine Identität? Es mochte ja sein, dass niemand im Raum ihn erkennen würde - wobei er sich bei Kyra nicht sicher war -, aber weshalb sollte er dieses Risiko eingehen?

Es gab nur zwei Möglichkeiten - entweder, Ruick ging es um einen Vertrauensbeweis, oder irgendetwas war passiert, dass seine Tarnung von jetzt an unnötig machte. Da Ruick unmöglich wissen konnte, wen Selamin, Galian und er selbst mitgebracht hatten, musste es sich um letzteres handeln.

Er wollte gerade schon mit seinen Fragen herausplatzen, als ihm der Gedanke kam, dass er mit etwas Geduld vielleicht mehr erreichen würde. Außerdem hatte er Selamin versprochen, nichts über die geheime Organisation zu verraten. Er würde sich für den Moment zurückhalten, zuhören, und seine Fragen später stellen.
Es ist die Kälte in meinen Adern, die mich führt und leitet...

Selamin

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Kapitel 1: Ein leiser Hauch von Schrecken
« Antwort #650 am: 03.01.2011, 14:54:38 »
Mit ein wenig glasigem Blick schaute Selamin nach einer Weile auf, fast so als müsste er sich bemühen ins hier und jetzt zurück zu finden. Als er dann schließlich nach einer weiteren kurzen Pause, die Worte die er soeben gehört verarbeitet hatte schaute er erst seine Gefährten nochmal an. Insbesondere auf Skraching verweilte sein Blick etwas länger, scheinbar sollte sein Vertrauen nicht sofort gebrochen werden. Anschließend sammelte er sich um einen ergebnisorientierten Bericht zusammen zu stellen:
“Dies sind Joyce Winter, ein Händler welcher Kontakt zu Johann Weber hatte und sich verdächtig benahm, so dass wir es für sicherer hielten, dass er uns begleitet. Er war zwar nicht sonderlich hilfreich, allerdings hat er auch nicht im Weg gestanden, als es zum Kampf kam. Desweiteren befreiten wir aus den Katakomben der Stadt Gräfin Kyra Sildan aus Luran und ihren Beschützer, den Barbaren Maduun, welcher im Augenblick scheinbar nicht anwesend ist. Und dieser Junge dort ist Kysh, er erledigt kleinere Botendienste für mich. Wir haben den Grund für die Störungen im magischen Gewebe gefunden, sowie die Entführungen der Leute aufgeklärt. Scheinbar hat ein Magier Experimente gemacht, bei denen er versuchte Menschen und Insekten zu kreuzen. Die Aufzeichnungen zu dem Vorgehen haben wir zerstört, lediglich einige Seiten als Beweis mitgenommen. Er versuchte es erst mit Erwachsenen, vermutlich den Samtschatten[1], später dann mit Kindern, da er scheinbar Probleme hatte genug Intellekt zu erhalten. Seine Kreaturen wandten sich gegen ihn und seine Mitstreiter, er suchte sein Heil im Suizid. Scheinbar war auch er, sowie einer Vision nach ein weiterer Magier, Schuld an den Störungen der Magie. Dabei wurde der Stein auf der Stirn des jungen Mädchen dort hinten mit Magie aufgeladen, zumindest deutet der Ritualkreis in dem wir es fanden darauf hin, das dem Kind gezielt Magie zugeführt wurde. Eigenen Beobachtungen zu Folge saugt der Stein jegliche Spruchmagie in seiner Umgebung in sich auf, ein Vorgang der dem Mädchen Qualen verursacht. Der Stein wirkt wie natürlich gewachsen, wird auf jeden Fall sauber von der Stirn gehalten, ohne das irgendwelche Wundränder zu erkennen sind.
Kommen wir nun zu den eigentlichen Hintermännern und noch lebenden Handlangern. Wie es scheint bereitet ihre Majestät alles auf einen Krieg vor. Nicht nur hat sie die Exportsteuern erhöht und kauft Getreide auf, wir fanden auch Korrespondenz mit dem Zeichen der königlichen Familie die darauf hindeutet, dass sie selbst die Erschaffung dieser bemitleidenswerten Kreaturen in Auftrag gegeben hat. Nachdem wir diese Informationen zusammen getragen hatten und keine weiteren Spuren mehr fanden befanden wir es für am wichtigsten das Kind in Sicherheit zu bringen, auch wenn sich in den Gängen unter der Stadt noch weitere Personen herumtrieben, die scheinbar ebenfalls Informationen suchten oder versuchten sie zu vernichten. Eine dieser Personen könnte Liamdor Kenneth sein. Er hat Kyra in eine Falle gelockt die zu ihrer Gefangennahme führte. Auch würde sein Fachgebiet, Forschung und Entwicklung, auf perverse Weise zu der Erschaffung passen. Eigentlich hatten wir vor zurück zu kehren nachdem das Kind in Sicherheit war, allerdings wurde uns unser Rückweg durch die zahlreichen Patrouillen erschwert, die scheinbar gezielt das Viertel durchsuchten in dem wir uns befanden. Es ist nicht sicher, dass wir alle Kreaturen vernichteten, es könnte noch mehr geben. Desweiteren pulsiert dort unten immer noch der Ritualkreis, mit jeder Menge gespeicherter thaumaturgischer Energie, und ich befürchte, da die Magie nun keinen Abnehmer mehr hat, wird es dort über kurz oder lang zu einer magischen Explosion kommen.“

Selamin überlegte kurz dann zog er das Amulett hervor, welches Skraching gefunden hatte. “Vielleicht sagt euch ja dieses Amulett etwas. Wir fanden es bei dem Magier. Habe ich etwas vergessen?“ Er schaut fragend in die Runde.
 1. hier bin ich mir nicht mehr sicher wie die Diebesgruppe heißt und zu faul es nachzuschlagen

Kyra

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Kapitel 1: Ein leiser Hauch von Schrecken
« Antwort #651 am: 04.01.2011, 03:03:42 »
Gerade wollte Kyra Selamin gegenüber einen eher unfreundlichen Kommentar abgeben, sie konnte es nicht leiden wenn sie jemand auf diese Art beim Lesen störte, da betrat schon Ruick die Stube. Kyra verhielt sich zunächst ruhig, sie kannte diesen Mann nicht und es wäre wohl besser wenn erst einer der anderen berichtete. Sie lauschte aufmerksam Selamins Ausführungen und nickte Ruick bei der Erwähnung ihres Namens kurz zu. Der Bericht entsprach von der Art und Weise her nicht ganz ihrem Geschmack, auch wenn sie nicht genau festlegen konnte woran es lag. War es die Art wie er seine Vermutungen als Tatsachen hinstellte? Als Selamin dann überraschend das Amulett hervor zog, von dem sie bisher nichts wusste, erhaschte sie einen kurzen Blick darauf. "Das kann doch nicht möglich sein!" Sie war sich ganz sicher, dass das Symbol das der Bruderschaft war. Entgegen ihres ursprünglichen Entschlusses mischte sie sich nun doch in das Gespräch ein.
" Wo habt ihr dieses Amulett her? Das Symbol das es zeigt, ist das der Bruderschaft des Dritten Wandels. Es handelt sich dabei um einen alten Magierorden aus Luran. Vor einiger Zeit wurde dieser Orden wegen verbotener Forschungen und Experimente, die unter anderem Opferrituale involvierten, zerschlagen und seine Mitglieder weitgehend zu Tode gejagt. Bei unserer Suche in dem Arbeitszimmer fand ich in einem leergeräumten kleinen Versteck in der Wand diesen Ring hier. Ich wollte später noch mit euch darüber sprechen, aber wenn ihr dieses Amulett gefunden habt, dann ist es wohl mehr als ein bloßer Verdacht. Vielleicht haben wir es hier mit überlebenden Mitgliedern zu tun oder zumindest Leuten, die über ihr Wissen verfügen."   
"A wise man can see more from the bottom of a well, than a fool from the top of a mountain."

Robin Brighthide

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Kapitel 1: Ein leiser Hauch von Schrecken
« Antwort #652 am: 05.01.2011, 10:13:37 »
Aufmerksam hörte Ruick Selamins Ausführungen zu und immer wenn er einen der neuen Begleiter vorstellte, nickte er diesem kurz zu. Nur bei dem Mädchen verharrte sein Blick etwas länger.
Als ihm schließlich das Amulett gezeigt wurde und Kyra sofort dessen Herkunft benennen konnte, schlich sich ein Lächeln auf sein Gesicht.

"Ihr habt es geschafft in so kurze Zeit, so viel herauszufinden. Ich bin wirklich beeindruckt. Was dieses Amulett betrifft, so hat die Gräfin vollkommen recht." Schlagartig verfinsterte sich seine Miene. "Aber wenn das was ihr herausgefunden habt wirklich wahr ist, dann fürchte ich wir haben eine schwere Zeit vor uns." Erneut schaute Ruick herüber zu dem Mädchen und verlor sich kurz in seinen Gedanken. Mit seinen Fingern trommelte er etwas auf dem Tisch herum und erst nach einigen Sekunden richtet er sich wieder an die Gefährten. "Mir fallen spontan mehrere Verwendungszwecke für die Erschaffung von Monstern ein, aber ich verstehe nicht wozu dieses Mädchen hier dienen sollte. Und ich glaube solange wir das nicht wissen, können wir das Puzzle nicht vervollständigen."

Mephala Egadir

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Kapitel 1: Ein leiser Hauch von Schrecken
« Antwort #653 am: 05.01.2011, 10:52:13 »
Galian blieb stumm, während Ruick und Kyra Bericht erstatteten, erst als Ruick geendet hatte stand er auf und schritt auf den Auftraggeber zu.

"Ein Puzzle, das ist es für Euch? Nun für uns war es ein Spiel auf Leben und Tod und wahrscheinlich ist es noch nicht zu Ende." die den anderen inzwischen so vertraute Stimme des Assassinen voller Missgunst und Kälte war zurückgekehrt und Galian umkreiste Ruick während er weiter zu ihm sprach:

"Was man Euch noch nicht berichtete, Ruick, ist, dass uns jemand in die Tunnel gefolgt ist. Wir konnten ihn nicht identifizieren und wissen auch nicht ob er uns überhaupt gesehen hat, aber er war dort, das ist sicher. Und vielleicht erstattet er der Königin in diesem Augenblick Bericht, wenn er das nicht schon getan hat, denn gestern Nacht waren die Straßen voll von Stadtwachen. Da Ihr anscheinend großen gefallen an Gedanken spielen findet habe ich eines für Euch: Wie kommen wir unerkannt aus der Stadt und aus dem Land? Und sagt nicht, dass es Euch nichts anginge und unsere Geschäfte hier enden würden. Ihr habt uns die Sache eingebrockt... wir haben uns für eine handvoll Goldstücke mit dem Königshaus angelegt um Euch ein paar Puzzleteile zu besorgen. Also strengt an, was Ihr Kopf nennt und offenbart uns einen grandiosen Fluchtplan."

Galian stand nun still vor Ruick und seine Züge verrieten keine Regung. Doch innerlich scholt sich der Meuchelmörder für seine aggressive Vorgehensweise. Er glaubte zwar nicht, das er damit ihre Chancen das Ruick ihnen half vermindert hatte, aber es war trotzdem riskant gewesen. Langsam wünschte er sich tatsächlich in der letzten Nacht zumindest ein bisschen geschlafen zu haben, vielleicht wäre er dann nicht so gereizt.

Robin Brighthide

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« Antwort #654 am: 05.01.2011, 12:04:02 »
"Ich kann euch versichern dass die Wachsoldaten nicht nach euch gesucht haben. Irgendetwas ist in der Nacht im Palast vorgefallen. Was genau weiß ich leider noch nicht. Aber ich verstehe eure Besorgnis und versichere euch, euch zu helfen die Stadt unauffällig zu verlassen. Um ehrlich zu sein ist eure geplante abreise für mich sogar sehr günstig. Ich bräuchte nämlich jemanden der etwas für mich nach Wolkenheim bringt."

Joyce Winther

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« Antwort #655 am: 05.01.2011, 14:26:13 »
Die ganze Zeit über sass Joyce am Tisch und sah zu. Er hörte wie Selamin über ihn sagte dass er "nicht sonderlich hilfreich" gewesen war, eine haltlose Behauptung, wenn man bedachte dass er genauso gearbeitet hatte wie alle anderen. Als Ruick ihm zunickte, nickte er langsam zurück. Insgesamt jedoch tat er nichts, ausser dazusitzen und die Redenden mit einer bewundernswerten Konzentration anzustarren, wie ein Raubtier das auf den richtigen Moment zum Zuschlagen wartet. Bis in Ruicks letztem Satz das unheilvolle Wort fiel, das ihn augenblicklich aus dem Konzept brachte.
Nach Wolkenheim wollte der Händler keinesfalls, gerade erst war er dieser niederträchtigen Stadt entflohen. Zudem war sein einziges legal erstandenes Handelsgut eine Spieldose, die er dort nur weit unter Preis verkaufen konnte. Nein, niemand konnte ihn zwingen dorthin zu gehen. Seine Abneigung gegen das vorgeschlagene Reiseziel schluckte Joyce vorerst hinunter, bis ihm eine gute Ausrede dafür eingefallen war. Möglicherweise hatte er Glück und die restlichen Anwesenden waren genauso wenig davon begeistert wie er. So blieb der Betrüger weiterhin wie eine Statue auf seinem Stuhl sitzen, mit dem Unterschied dass er nun niemanden mehr anstarrte. Tatsächlich schien er den in der Ecke stehenden Bücherstapel, den Brotkorb und den Kamin plötzlich äusserst interessant zu finden.[1]
 1. Der ganze Absatz: bluff 18 xD
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Skraching

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« Antwort #656 am: 05.01.2011, 15:32:51 »
Skraching beobachtete die Situation genau. Galians Reaktion war übertrieben, aber dennoch verstand der Junge ihn. Ruick betrachtete sie ein wenig zu sehr als nützliche Instrumente, und zwar nicht nur diejenigen, die vorher seinen Auftrag angenommen hatten, sondern sogar die Personen, die sie als Opfer der Königin und ihrer Handlanger befreit hatten. Es war scheinbar genau so, wie Skraching es befürchtet hatte: Ruick mochte gute Ziele haben, aber offenbar hatte er den Boden unter den Füßen verloren. In der Betrachtung des großen Ganzen verlor er den Blick für das Detail. Und in diesem Fall ging es im Detail um das Leben jedes Einzelnen in ihrer Gruppe.

Er stand auf, und ging auf Ruick zu. "Bei allem Respekt, aber ihr macht es euch etwas einfach. Unser Auftrag ist erledigt. Die Bezahlung dafür steht übrigens auch noch aus. Und einige hier sind gerade erst aus der Gefangenschaft errettet worden, in der sie in monströse Kreaturen verwandelt werden sollten. Meint ihr wirklich, es ist angebracht, die Priorität darauf zu setzen, was euch gerade in den Kram passt?"

Nach einem kurzen Blick zu Selamin wandte er sich wieder Ruick zu. "Der Krieger Maduun hat sich schon aus dem Staub gemacht. Wenn er gefasst wird, kann er alles verraten, was wir auch wissen. Darum solltet ihr euch vielleicht einmal als erstes kümmern. Und was diese kleine zusammengewürfelte Gruppe angeht... bevor ihr anfangt, darüber zu bestimmen, solltet ihr vielleicht erst einmal fragen, was jeder einzelne will. Ich zum Beispiel habe kein Interesse, nach Wolkenheim zurückzukehren. Und solange ihr nicht wirklich wisst, was hier los ist, woher wollt ihr wissen, dass wir in Wolkenheim sicher sind?"

Er schüttelte den Kopf. "Von jemandem wie euch hätte ich etwas mehr Verstand und Weitsicht erwartet."
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Robin Brighthide

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« Antwort #657 am: 05.01.2011, 21:34:45 »
Mit ernsten Ausdruck schaut Ruick Skraching direkt in die Augen und beginnt diesem erst nach einem kurzen Moment des Überlegens zu Antworten. "Verzeiht wenn ich euch beleidigt haben sollte, aber mir liegt nichts ferner als euren künftigen Weg zu bestimmen. Ich war vielleicht etwas schnell euch direkt einen neuen Auftrag anzubieten und vielleicht habe ich mich dabei auch etwas ...  ungeschickt ausgedrückt. Wenn ihr also beschließt Wolkenheim zu meiden, dann werde ich euch nicht gegen euren Willen zwingen dorthin zu reisen. Dennoch werde ich euch natürlich beim verlassen der Stadt behilflich sein. ... Und was euren Lohn anbelangt..." Ruick griff in eine Tasche in seinem Gewand und holte drei Beutel hervor, welche er vor den ursprünglich rekrutierten auf den Tisch legte. "...so will ich euch nichts schuldig sein."[1]
 1. Je 500GM für Skraching und Selamin. 400GM für Galian

Skraching

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« Antwort #658 am: 05.01.2011, 21:47:19 »
Auf Ruicks Antwort hin nickte Skraching. Es mochte wie eine versöhnliche Geste wirken, aber eigentlich bestätigte er sich nur selbst, was er schon vermutet hatte: Ruick konnte so gut mit Worten umgehen, dass er auf jeden Fall eine Art Diplomat war. Fragte sich, für welche Nation er arbeitete.

"Gut", erklärte er, "dann sollten wir uns jetzt vielleicht erst einmal in aller Ruhe beraten und die Entscheidungen jedes Einzelnen abwarten. Ich persönlich würde mich freuen, wenn wir als Gruppe zusammenbleiben würden, weil ich glaube, dass wir dann die besten Chancen haben. Außerdem haben wir gar nicht so schlecht zusammen funktioniert."

Die Beutel mit dem Gold ignorierte Skraching für den Augenblick. Er blickte zuerst zu Galian, dann zu allen anderen aus ihrer kleinen Gemeinschaft. "Wie ist es mit den anderen? Gemeinsames Reisen, oder will jemand alleine weiter ziehen?"

Tatsächlich hoffte er darauf, dass alle mit kamen. Aber langfristig würde das nur funktionieren, wenn jeder Einzelne die bewusste Entscheidung genau dafür getroffen hatte.
« Letzte Änderung: 05.01.2011, 21:48:31 von Skraching »
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Mephala Egadir

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« Antwort #659 am: 05.01.2011, 22:09:51 »
Galian griff ungeniert nach dem Goldsäckel und wog diesen prüfend in seiner Hand. Während er diesen einsteckte wandte er sich Skraching zu.

"Wie ich schon in der letzten Nacht sagte, bin ich der Meinung, dass wir nur in der Gemeinschaft eine Chance haben zu überleben. Sicherlich würden es Einzelne auch alleine schaffen, aber ich bin sicher, dass viele hier sich zum ersten Mal in so einer Situation befinden und sich womöglich noch gar nicht dem Ausmaß der Gefahr in der wir uns befinden bewusst sind.
Wohin wir gehen ist mir gleich. Wenn Ruick einen Auftrag für uns hat, warum dann nicht nach Wolkenheim? Mehr Geld bedeutet für uns auch ein leichteres Leben. Oder werdet ihr alle stehlen und morden gehen, um uns zu ernähren, wenn unsere Ersparnisse einmal aufgebraucht sind? Einer normalen Arbeit nachzugehen wäre ungleich gefährlicher, für uns..."


Galian war nicht der Meinung, dass er ein Geschenk des Schicksals für diese Gruppe war, aber trotzdem ärgerte es ihn, dass kaum einer diese Sache wirklich ernst zu nehmen schien...

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