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Autor Thema: Kapitel 1: Die Ergebenen  (Gelesen 92568 mal)

Beschreibung: Der In-Game-Thread

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Sternenblut

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Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #630 am: 26.04.2009, 09:16:44 »
Während Ronga und Calfay sich gerade mit dem monströsen Wesen unterhielten, dass sich direkt an dem Tisch neben ihnen platziert hatte, öffnete sich erneut die Hintertür, und der Wirt betrat den Schankraum. Er stutzte kurz, als er Markos entdeckte, kam dann zu Calfay und Ronga, und stellte zwei mit Milch gefüllte Holzbecher auf den Tisch.
An die Kreatur gewandt, fragte er vorsichtig: "Markos - Bier, wie immer?"
Markos nickte dem Wirt nur kurz zu, und wandte sich dann wieder den beiden Ermittlern zu.
"Ein Blick in die Welt beweist, dass Horror nichts anderes ist als Realismus." - Alfred Hitchcock

Eretria

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Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #631 am: 26.04.2009, 12:35:20 »
Eretria ging weiter in Richtung des Tempels und freute sich über Milans Antwort, als dieser ihre Meinung über ihr Vorgehen teilte. Dann hörte sie die Worte über den Brief , den Milan an seinen Vater schreiben wollte. Die Priesterin nickte nachdenklich:
"Ich glaube, dass es gut ist, wenn du deinem Vater schreibst. Tatsächlich ist es besser ein gutes Verhältnis zu seiner Familie zu haben, statt mit ihr im Streit zu leben. Dein Vater wird vielleicht verstehen, dass du erst Erfahrung sammeln willst, bevor du dich in feste Bindung zu einer Frau begeben möchtest." Eretria lächelte Milan hierbei freundlich an und es war gar nicht klar, ob sie hierbei die Braut, die Milan heiraten sollte oder eine andere Frau meinte.
Als Milan dann den Umgang ansprach, den sie mit Männer pflegte, schaute sie ihn perplex an. "Was soll den falsch daran sein? Freundlichkeit ist ein Wesenszug von mir, den Mutter Sonne und die zwei Monde gut heißen." Dann schien ihr aufzugehen, dass sich mehr hinter der Frage verbarg, als sie erst vermutete. Sie hakte sich mit ihrem Arm bei Milan unter und verkürzte so den Abstand zwischen sich und dem Mann. Sie schaute Milan offen an.
"Milan, die Priesterwürde verbietet mir nicht einen Partner zu haben. Warum sollte sie auch? Mutter Sonne steht auch für die Fruchtbarkeit und das Wachstum. Bleicher Wolf und Stiller Hase stehen für den gesamten Lebenszyklus von der Geburt bis zum Tode. Daher sollten sich die den Gestirnen Geweihten auch nicht von diesem Aspekt des Lebens ausschließen." Die Frau blickte in den Himmel und löste den Blick von Milan, während sie fortfuhr. "Sollte ich einen Mann finden, der mir gefällt und der den Mut hat mich zu ertragen, werde ich ihn zu meinem Partner wählen."
Dann schaute sie Milan wieder an. "Komm, wir sind am Tempel."

Milan

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Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #632 am: 26.04.2009, 14:13:47 »
Milan war überrascht, als sich Eretria plötzlich bei ihm unterhakte, aber ganz sicher wollte er dagegen nichts unternehmen. Ihre Worte über seine Familie ließen ihn nachdenklich werden. Ja, wenn er am Abend Zeit fand, würde er seinem Vater wohl ein paar Zeilen schicken, damit er und seine Mutter wüssten, wo er steckte und dass es ihm gut ging.

Als Eretria dann von einem Mann sprach, den sie einst wohl erwählen würde, meinte er einen träumerischen Ausdruck in ihren Augen zu sehen. Vielleicht gab es ja schon einen Auserwählten oder es hatte bereits einen gegeben. Schließlich, als sie den Tempel erreichten, dachte er, ohne seine Worte laut auszusprechen, dass er es wohl schade fände, wenn sie einen Mann finden würde. Nur erklären konnte er sich diesen Gedanken nicht. Aber das war auch zweitrangig, immerhin mussten sie jetzt erst einmal einen Auftrag erfüllen.
Wenn der Glaube vorhanden ist, kann man selbst einen Heringskopf anbeten.

Sternenblut

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Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #633 am: 26.04.2009, 14:58:25 »
Unter den vielen Tempeln und Schreinen der Stadt war der Tempel der Gestirne einer der eindrucksvollsten: Fast ganz in weiß gehalten, glich das Gebäude einem kleinen Schloß, mit verschiedenen Türmen und Erkern, die trotz verschiedener architektonischer Stile eine ästhetische Vollkommenheit bildeten, wie sie ein einzelner Stil nicht hätte erreichen können.
Subtil im Hintergrund des Gebäudes ragte eine einzelne dunkle Kuppel hervor, der einzige Teil des Tempels, der nicht in strahlendem Weiß erschien.

Doch trotz aller Schönheit dieses Tempels, von dem Eretria schätzte, dass er Wohn- und Lebensraum für insgesamt etwa einhundert Gläubige bot - zusätzlich zu den öffentlichen Gebetsräumen -, wurde der Tempel vom Stadtpalast überschattet.
Umrahmt von marmornen Mauern, die mit zahlreichen Skulpturen verziert waren, lag der Palast inmitten eines perfekt gepflegten Parks, dessen große Brunnen das Geräusch plätschernden Wassers bis auf die Straße trugen.
Eine riesige, halbkreisförmige Treppe führte in schätzungsweise fünfzig Stufen zu einem bogenförmigen Vordergebäude, dessen geöffnete Flügeltüren alleine so breit waren wie der gesamte Tempel, vor dem Eretria und Milan standen.
Hinter diesem Gebäude ragte eine große, marmorne Wand gute dreißig Schritt in die Höhe, von der aus mehrere Ströme von Wasser in die Tiefe stürzten und den Eindruck natürlicher Wasserfälle vermittelten. Die Wand war die Außenseite des eigentlichen Palast-Gebäudes, in dem der Siddhai lebte, der über Himmelstor herrschte.
Der Palast selbst glich von der Form her einer großen Festung, war jedoch mit so vielen Ornamenten, Wasserspeiern und anderen Feinheiten verziert, dass das massive Gebäude eher einer überdimensionierten Schatztruhe glich.
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Milan

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Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #634 am: 26.04.2009, 15:57:05 »
Ohne dass er es wollte, ging Milans Mund vor Staunen ein wenig auf. Er wusste nicht, was ihn am Meisten beeindrucken sollte. Die Pracht der beiden Gebäude oder eher ihre Größe. Er brauchte einen Moment, bis er sich die vielen Ornamente angesehen, bis er versucht hatte, das alles überhaupt zu begreifen.

Dann sah er zu Eretria und meinte unsicher lächelnd: "Also dann, ich, ähm, folge dir." Alleine würde ich mich da drin vermutlich eh verlaufen, ergänzte er in Gedanken und richtete seinen Blick wieder auf den Gebäudekomplex.
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Eretria

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Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #635 am: 26.04.2009, 20:48:51 »
Eretria schaute die beiden Gebäude mit fast ebenso großer Ehrfurcht an, wie Milan neben ihr. "Sins sie nicht beide wunderschön, auch wenn der Tempel selbstverständlich nicht mit dem Palast mithalten kann." Die Stimme der Priesterin war sehr leise und hatte einen Tonfall den Milan bei ihr noch nicht erlebt hatte. Etwas wie wahrer Glaube, wenn es einen derartigen Tonfall tatsächlich gab, sprach aus ihren Worten. Dann schaute sie Milan freundschaftlich an. "Sei unbesorgt und selbstbewusst. Du bist mein Licht und mein Schatten."
Trotz der aufmunternden Worte löste Eretria sich von Milan. Ein würdevoller Ausdruck trat in ihr Gesicht und sie betrat den Tempel. "Bleibe bei mir, es sei denn ich bitte dich um etwas anderes. Zunächst werden wir den Tempel von Mutter Sonne und den zwei Monden aufsuchen, dann werrden wir den Paladin der Sonne um ein Gespräch bitten.""
Nun war Eretria vollständig zu einer Priesterin der Mutter Sonne und der zwei Monde geworden und nur noch wenig erinnerte an die spottende und lachende Frau, die mit Calfay ihren  Spaß hatte, als sie über Milan gelacht hatte. Würdevoll begab sich die Frau in den Teil des Gebäudes, der ihren Aspekten der Gestirne geweiht war. Als sie den Altarraum betrat, wandte sich die Priesterin kurz an Milan:
"Bitte warte hier. Ich werde die Gestirne begrüßen und dann können wir uns auf dem Weg machen und den Paladin suchen." Dann ließ die Priesterin ihren Begleiter zurück und schritt auf den Altar zu. Vor dem Altar machte sie eine weite Geste, die in ihrer Schlichtheit auf erstaunliche Weise den Lauf der Sonne wiederspiegelte. Dieser Geste folgte eine kompliziertere Folge, die anscheinend für die zwei Monde stand. Dann kniete sich die Frau auf den Boden vor dem Altar und begann mit einem Gebet:
„Ich bin die Mutter Sonne und trage
die Erde bei Nacht, die Erde bei Tage.
Ich halte sie fest und strahle sie an,
dass alles auf ihr wachsen kann.
Stein und Blume, Mensch und Tier,
alles erhält sein Licht von mir."

Nach dem Gebet stand die Priesterin auf und ging zu Milan zurück. "Lass uns jetzt den Ritter suchen, Milan." Das Gesicht der blonden Frau war von einem inneren Strahlen erfüllt und der selbstbewusste und energiegeladene Ausdruck hatte sich noch verstärkt. Das gebet hatte die Frau offensichtlich in ihrem Tun bestätigt.

Beldin Gilvaran

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Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #636 am: 26.04.2009, 22:45:20 »
"Ein Schemen, der über die Stadt flog. ich konnte es nicht genau erkennen, aber ein Vogel war es nicht."

Einen Moment später gab Beldin es auf.

"Vielleicht haben mir meine Nerven auch einen Streich gespielt. Kommt lasst uns weitergehen, die anderen warten."

Es klang ganz so, als wolle Beldin sich selbst überzeugen, nichts gesehen zu haben, ohne dabei besonders erfolgreich zu sein.

Waldemar

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Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #637 am: 27.04.2009, 06:35:40 »
Wir suchen jemanden, der sich Verwandeln kann, also kann es durchaus sein, dass Du etwas gesehen hast. Und nachdem was wir bereits herausgefunden haben bin ich durchaus bereit zu glauben, dass ein Formwandler nicht das ungewöhnlichste ist, dem wir begegnen werden. Aber egal was Du dort oben gesehen hast, können wir es zu Fuß nicht verfolgen. Also lass uns erstmal in die Kneipe gehen.
Ich kann es sehen, also kann ich es auch treffen.

Sternenblut

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Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #638 am: 27.04.2009, 07:59:29 »
Ohne weitere Probleme erreichten Waldemar und Beldin das Graustein. Die Gegend machte keinen allzu sicheren Eindruck, ebenso wenig wie die Kneipe nach einem angenehmen Ort zum Verweilen aussah. Ein paar Häuser weiter lehnte ein junger Mann an der Wand eines Eisenwarenladens, und schnitzte mit einem Messer an einem Holzstock. Mit schmalen Augen betrachtete er die beiden Ermittler, hielt kurz mit dem Messer in der Hand inne, und schnitzte dann weiter.
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Beldin Gilvaran

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Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #639 am: 27.04.2009, 21:54:32 »
Beldin tippte grüßend mit dem Zeigefinger an den Rand seiner Kapuze, den er inzwischen hochgezogen hatte, um nicht gleich als Elf erkannt zu werden, und betrat dann vor Waldemar das "Etablissement". Schon vom Eingang aus, versuchte er Calfay und Ronga auszumachen, um sich langsam, wie zufällig, auf ihren Tisch zuzubewegen.

"Hier noch'n Platz frei?"

Sternenblut

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Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #640 am: 28.04.2009, 01:50:50 »
So schön der Tempel von außen war, so schlicht war sein Inneres gehalten. Die glatten Wände, nur gelegentlich mit religiösen Bildern oder kleinen Statuten verziert, waren hoch genug, um ein Gefühl von Freiraum zu vermitteln, ohne pompös zu wirken. Die Eingangshalle war kreisförmig, und die Symbole der verschiedenen Glaubensrichtungen prangten über Rundbögen, die in die verschiedenen Bereiche des Tempels führten.

Der Tempel selbst war übersichtlich angelegt, so dass trotz seiner Größe kaum eine Gefahr bestand, sich zu verlaufen - jedenfalls soweit Eretria und Milan das Gebäude bisher gesehen hatten.
Der Tempel von Mutter Sonne und den zwei Monden beherbergte einen kugelförmigen Altar, auf dessen Oberfläche eine steinerne Platte angebracht war. Dies symbolisierte die Sonne, die die Welt trug. Die Gelehrten stritten sich noch immer, ob die Welt eine Scheibe oder eine Kugel darstellte - doch aus rein praktischen Gründen wurde die Welt bei den Altären als Scheibe dargestellt.
Zwei weitere Kugeln standen unweit des Altars, Symbole der zwei Monde. Ein großer Wandteppich hing an der Wand hinter dem Altar, ein kunstvolles Stück, in den jemand in vermutlich jahrelanger Feinstarbeit ein Bildnis des Himmels und seiner Gestirne gewebt hatte.

Gerade, als Eretria ihr Gebet beendet und sich wieder Milan zugewandt hatte, betrat eine junge Frau mit langen, glatten hellroten Haaren den Tempel. Sorgenvoll blickte sie sich im Raum um, und schien erst dann die beiden Besucher zu bemerken. Erst als sich die Frau, die ähnliche Priestergewänder trug wie Eretria, den beiden Ermittlern zuwandte, konnten diese die leichten Tränenspuren auf dem Gesicht der Frau erkennen.
"Oh verzeiht", entschuldigte sie sich, und wischte schnell ihre Tränen fort. "Ich... willkommen im Tempel. Kann ich euch helfen? Gern bin ich euer Licht und euer Schatten."
Sofort erkannte Eretria den rituellen Satz, den jede Priesterin gelernt hatte, die schon einmal den Tempeldienst übernommen hatte.
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Sternenblut

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« Antwort #641 am: 28.04.2009, 01:52:29 »
Die riesenhafte Gestalt der grobschlächtigen Kreatur wandte sich mit schmalen Augen dem Elfen zu, als dieser die Gaststätte betrat. "Verdammte Elfenbrut", fluchte er, "man sollte euch verbieten, herzukommen..."
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Beldin Gilvaran

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« Antwort #642 am: 28.04.2009, 09:34:02 »
Beldin erstarrte, als er die Worte des Grobians vernahm. Er war ja einiges gewohnt, aber so offen schlug ihm die Feindseligkeit anderer nur selten entgegen. Da er die durchaus imposanten Muskelpakete des ihm unbekannten Gladiators durchaus gesehen hatte, hielt er es für besser, die Beleidigung zu überhören.

Calfay Rin

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« Antwort #643 am: 28.04.2009, 15:05:51 »
"Hier Beldin" bot Rin ihm einen Platz an, der zwar an ihrem Tisch, aber entgegengesetzt zu Markos war, der Elfen anscheinend nicht leiden konnte. "Wir redeten schon übers Geschäft." behauptete sie vielsagend.

Milan

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Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #644 am: 28.04.2009, 20:03:49 »
Milan befolgte, was Eretria ihm auftrug: Er wartete. Geduldig sah er das kleine Gebet an, das Ritual, das sie am Altar vollzog und bewunderte den Tempel. Er selbst war bisher eher seltener in einem Tempel gewesen. Wenn er es recht bedachte, hatte er die meiste Zeit seines Lebens bisher verbummelt, wenn er nicht gerade den Schwertkampf geübt hatte. Nie war ihm aufgefallen, wie schön die Bauten waren, die ihn umgaben. Es wunderte ihn daher nicht mehr, dass Eretria nach dem Gebet innerlich zu strahlen schien. Vielleicht sollte er es auch irgendwann einmal probieren. Als sie vorschlug, den Ritter zu suchen, nickte er und rang noch ein wenig nach Worten.

Gerade, als er sich umdrehen und gehen wollte, fiel sein Blick auf die junge Frau, die den Raum betreten hatte. Die Spuren in ihrem Gesicht verrieten, dass sie geweint haben musste. Ihr freundlicher Gruß wollte dazu nicht recht passen, deshalb fragte Milan, ohne auf ihre Begrüßung und die darin enthaltene Frage zu achten: "Was ist mit Euch? Warum habt Ihr denn geweint?" Diese Priesterin bot in jenem Moment den genauen Gegensatz zu der enthuastischen Eretria und irgendwie bekam er deshalb ein schlechtes Gefühl. Wenn eine Priesterin des Tempels, den sie aufsuchten, weinte, konnte das wohl nicht wirklich etwas Gutes bedeuten.
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