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« am: 27.08.2008, 19:58:31 »
Der Karrn jedoch ist wie die gesamte Überfahrt immernoch in Gedanken versunken. Sein Blick ist oftmals in die Ferne gerichtet und er wirkt geistesabwesend. Fast so, als schwirren seine Gedanken um das Ziel auf der Insel, das die Abenteurer zu erreichen suchen.
Als die Tierschaar aus dem Dickicht flieht, schreckt Rhodin zusammen. Das Mark in seinen Knochen gefriert, als der zweiköpfige Schreckens-Tyrannosaurus rex aus dem Unterholz bricht und die Helden eindringlich ansieht.
Zuerst bemerkt Rhodin die Hitze gar nicht, die sich von seinem Mal ausbreitet und das Pulsieren des verfluchten Mals verwechselt er mit dem Pochen seines Herzens. Doch nachdem sich die Eiseskälte aus den Knochen mit der Wärme des Males reibt, realisiert er, dass wohl die Echse der Grund für das plötzliche Pulsieren ist. Gerade, als sich die Echse zur Flucht wendet, werden die Schmerzen für Rhodin unerträglich und er beginnt lauthals vor Schmerzen zu schreien, wobei er sich mit der linken Hand an die Stelle greift, an der sich das Mal manifestiert hat. Die Hitze ist so stark, dass das restliche Wasser, das die Kleidung nach dem Abenteuer auf See durchtränkt verdunstet ist und Rhodin sich wundert, warum die Kleidung noch nicht Feuer gefangen hat. Schnell greift er in seiner Verzweiflung zum Wasserschlauch und gießt einen Schuss auf das rötlich-schwarz pulsierende Mal. Erst dann blickt er sich um und beobachtet die Umgebung und die restlichen Gefährten.
Noch immer unter Schmerzen das Mal reibend, fokusiert der Hexer, dass seine Person gefragt war. Offenbar hat er jedoch unterbewusst mitbekommen, dass sowohl die Karte, als auch das Buch an dieser Stelle angebracht wären. Daher lässt er den Rucksack vom Rücken gleiten und beginnt darin zu wühlen. Die Karte händigt er dem Samurai aus. Das Buch öffnet er selbst und beginnt daraus vorzulesen:
"Mein Name ist Eliam ir'Veldras, Adliger und Sohn eines Fürsten, und dies sind meine Aufzeichungen von meinem glorreichen Abenteuerdasein, da ich anders war als meine Brüder und Schwestern."
"Schwarze Wolken, lebendig wie riesige Schatten, reissen unser kleines Luftschiff vom Siberys und lässt uns wie ein Felsbrocken zu Boden gehen.
Nur fünfzehn Mann überlebten den Absturz."
"Von Anfang an war klar, dass diese Insel namens Trebaz Sinara äußerst seltsam war...
Die Landschaft war ein Flickenteppich verschiedener Arten von Vegetation und Erdböden.
Es gab die ülicherweise in den Principalities zu erwartenden Bäume: Eiche, Ulme, Esche, Fichte und Immergrün, aber auch Bäume, die eigentlich in ein wärmeres Klima gehörten. Zypressen, Orangen, Palmen und Bäume wie aus den Regenwäldern von Q'Barra. Tropische Früchte gab es im Überfluss, und obwohl es Sommer war, gehörten diese Früchte nicht hierher, sie existierten unseres Wissens nirgends in den Principalities.
Auch die Böden waren unterschiedlicher Natur.
Manchmal ein nahrhaftes, feuchtes Schwarz, bestand der Boden an anderen Stellen aus rotem, trockenen Ton, und manchmal war er von Rissen durchzogen und leblos wie in einer Wüste.
Und diese angsteinflössenden Berge mit den schmerzverzerrten Gesichtern toter Riesen und Götter.
Dazu ein Sandstrand, welcher aus Knochenstaub und Überresten alter Drachen besteht, wenn man überhaupt über die spitzen Klippen den Weg auf die Insel schafft und nicht in dem bitter kalten Meer sein Tod findet.
Die insgesamt bedrückende Atmosphäre wurde durch die merkwürdige Stille noch verstärkt.
Monster hin oder her, eine Insel dieser Größe mit einer so reichen Vegetation hätte voller Vögel, Tiere und Insekten sein sollen, doch bemerkten wir die ersten Tage auf unserem Expedition nicht ein einziges Lebenszeichen.
Doch dann gab es Tiere...besser gesagt Untiere:
Riesige Spinnen, Dinosaurier, Drachenwesen und mächtige Raubkatzen, welche unsere übrige Crew nach und nach immer mehr dezimierte.
Als hätten wir seid dem Absturz unseres Luftschiffes nicht genügend Tote zu verzeichenen gehabt...
Diese verdammten Halbelfen des Hauses Lyrandar wollten halt nicht auf mich hören-mögen ihre Seelen in Dolurrh oder in Khyber brennen!"
"In der zweiten Woche erreichten mein letzter Gefährte, dieser Wicht von einem Gnom namens Traxis, und ich eine alte Grabkammer, auf dessen Tür Drachenmale in verschiedenen Farben und Größen leuchteten.
Dies war unser Ziel!
Traxis hat die Drachenmale alle abgezeichnet, damit ich sie meinem Buch beifügen kann.
Die Grabkammer befindet sich in der Mitte der Insel-nicht weit von dem Sterbebett des grünen Drachens."
"Traxis konnte dank seines Wissen als Magierschmied das Portal in die Grabkammer öffnen, indem er die Drachenmale in einer bestimmten Reihenfolge berührt.
Doch dies hätten wir besser sein lassen sollen!
Die Schatten werden mich ewig verfolgen. Selbst meine Träume sind seitdem gefüllt mit Dunkelheit.
Reichtum fanden wir dagegen nicht."
"Nun, zwei Monate, nachdem wir es Dank Olladra geschafft haben, die Flucht von der Insel zu überleben, hat Traxis mich verraten und hat sich mit seinen Aufzeichungen aus dem Staub gemacht zu seinen alten Piratenfreunden!
Doch die Götter sind auf meiner Seite, aye?!
Möge Traxis ewig in Dreadhold für seine Schandtaten sitzen und verrecken!"
"Das Blut der Vol verfolgt mich wegen meinem Buch seit ungefähr zwei Jahren...ich werde dieses Buch verkaufen und anschließend untertauchen müssen.
E."
"Jetzt wissen wir, was uns erwartet... oder auch nicht..." fügt Rhodin geheimnisvoll hinzu.