Vorbis war selbst nicht ganz sicher, wieso er sich plötzlich auf einen Überfall einließ - doch es half sicherlich, dass er auf seinen Reisen bereits etliche notleidende Bauern und Handwerker getroffen hatte, denen ihr letztes bisschen Hab und Gut von einem Steuereintreiber genommen wurde. So etwas konnte nicht Oghmas Willen entsprechen, und im Gegenzug, so versicherte er sich selbst, war ein Plan, der gegen solche Ungerechtigkeiten etwas unternahm, mit Sicherheit nichts Schlechtes.
Die Tatsache, dass er noch immer einen Zorn in sich brodeln spürte wegen der Behandlung am Haus des Wissens, mochte sein ungewöhnlich tollkühnes Verhalten durchaus unterstützen.
Der Plan Melandros, wenn man ihn denn so nennen wollte (und Vorbis zwang sich dazu, es zu tun), erschien ihm allerdings nicht gerade geeignet, die Sache schnell, geräuschlos, und ohne Opfer über die Bühne zu bringen. Vorsichtig, um seinen Bruder nicht unnötig zu reizen, versuchte er, seine Bedenken vorzubringen:
"Denkst du nicht, es ist etwas auffällig, wenn wir hier anfangen, stundenlang eine Falle zu bauen. Abgesehen davon, wer sagt uns, dass der Mann zu Fuß unterwegs ist? Was passiert, wenn er reitet oder gar einen Karren hat? Sie sind zu dritt, wir zu fünft, und sie erwarten uns nicht. Es sollte möglich sein, das auszunutzen, um Gegenwehr im Keim zu ersticken.
Wenn ich etwas Zeit zur Ruhe hätte, könnte ich eine Blase der Stille erzeugen - es wäre vielleicht besser, wenn der Mann nicht laut um Hilfe rufen könnte? Auch andere Möglichkeiten, jemanden auszuschalten, gibt es. Die Frage dabei ist, wie eilig wir es haben, den Mann zu überfallen - muss es heute sein?"