Chapter 1: A life for the emperor, a death for 10 thrones (Anzeigen)Atemlos muss sich die junge Frau einen Moment an der Hauswand abstützen. Mit dem Kind in sich sind lange Dauerläufe kein Zuckerschlecken- aber hinter sich hört sie schon das zornige, mechanisch verzerrte Bellen der Cybermastiffs- die Scars würden sie bald haben. Und sie haben schon zu Beginn ihrer Flucht klar gemacht, dass sie nicht vorhaben Khleesa entkommen zu lassen.
Im Nachhinein bereut die einstige Manufakturarbeiterin den Weg, den ihr Leben genommen hat. Noch vor etwas weniger als einem Jahr schien es eine gute Idee, sich mit Bone, einem ehemaligen Blutgeschworenen und dem Anführer der Scars, einer für ihre Brutalität (selbst für malfische Verhältnisse) bekannanten Bande eingelassen zu haben. Jetzt, im Nachhinein, bereut sie es auf so viele verschiedene Arten. Bereut sie jeden ihrer Fehler. Und wird sie diese Fehler wohl auch mit dem Leben bezahlen.
Ihr Körper hat sich an die Misshandlungen gewöhnt- sogar recht schnell, Schmerzen hat sie schon immer erdulden müssen. Und die Narben auf ihrem Körper, damit sie für andere Männer nicht attraktiv wirken kann, waren schnell verheilt- auch wenn Bone in seiner Eifersucht immer wieder neue Narben hinzugefügt hat, mit Schlägen, Tritten, Misshandlungen. Ihr Geist hat sich angepasst- ist gebrochen, hat sich ihm unterworfen, hat sie zu der braven Puppe gemacht, die er haben will.
Aber vor etwas weniger als einem Jahr hat sie jemanden kennen gelernt, der ihr etwas anderes gezeigt hat. Sie ist an diesem Abend in eine Razzia des Magistratums von Malfi geraten. Damals schon nicht von sonderlich kräftiger Statur, hält es Khleesa nicht lange aus, dort stehen zu müssen- und als sie wieder aufwacht, blickt sie zum ersten Mal seit langer Zeit in ein freundliches Gesicht. Das Gesicht eines der Vollzugsbeamten, der sie aus der Menge gezogen hat, nachdem er sie fallen gesehen hat.
Aus dieser kurzen Begegnung entspann sich eine ebenso kurze, aber leidenschaftliche Affäre. Die sie jetzt den Kopf kosten sollte. Bone weiss dass er unfruchtbar ist- und so kann das Kind, das ihn ihr reift, nicht das Seinige sein. In der gewaltgeschwängerten Atmosphäre des Gangverstecks ist eine Verurteilung schnell gesprochen- und nur durch Glück hat es seine einstige Konkubine noch aus dem Raum geschafft, es durch enge Gassen und Kanäle beinahe geschafft ihm sogar zu entkommen- kann sie das Gebäude der chronisch unterbesetzten Ordnungsmacht dieses Planeten doch schon sehen, eine kleine Festung- aber eine Festung.
Noch einmal schafft sie es, ihre Beine in Bewegung zu setzen. Auf das Gebäude zuzurennen, wo sich bereits eine Menge an Arbites zusammengeschlossen hat- Schild an Schild den Aufgang zum Gebäude verteidigt, bereit ist, die Meute, von deren Auftauchen bereits die halbe Makropole weiss, in einem Hagel aus Schrot zu verteilen.
Atemlos drückt sich die baldige Mutter durch die hastig entstehende Gasse- und hinter ihr bricht die Hölle los. Fast zeitgleich mit der Hölle, die in ihrem Unterleib losbricht. Die Schmerzen der einsetzenden, durch die Überlastung nicht gerade sanften Wehen rauben ihr langsam die Sicht- und die letzten Momente die sie mitbekommt sind die Momente, als die Scars gegen die Schilde des Arbites branden.
Chapter 2: Justice ist just the Fact that you have the bigger gun to defend your opinion (Anzeigen)Noch einmal schlägt der Schlagstock mit voller Kraft gegen die schon heftig lädierte Kniescheibe des Verdächtigen, lässt ihn noch einmal markerschütternd aufbrüllen, als erneut irgend etwas darin bricht. Grant wundert es nur dass da noch etwas brechen kann, so oft wie der Schlagstock ihn da schon erwischt hat. Seit drei Monaten ist er inzwischen beim Magistratum. Seit drei Jahren trägt er die Marke eines Vollzugsbeamten- ein Posten, den ihm sein Vater besorgt hat, nachdem er erfahren hat wer er ist.
Schon seit achzehn Jahren lebt er bei ihm. Seit dem Tod seiner Mutter bei der Geburt- einem Verlust, den sein Vater alles andere als gut verkraftet hat. Aber immerhin hat er sich um den schreienden Jungen gekümmert- trotz des Schmerzes den seine pure Existenz bei ihm erzeugt, trotz der permanenten Erinnerung an die Frau, die er geliebt hat- und an die Frau, die wegen Garrus gestorben ist.
Und heute? Heute unterstützt Garrus seinen Ausbilder beim Verhör eines Entführers. Eines Gangers. Eines miesen Schweines, dass Mädchen entführt um sie in der Arena nackt gegeneinander kämpfen zu lassen- bis eine von beiden tot ist. Der dem anderen, hoffnungsvollen Opfer eine Kugel in den Schädel jagt damit es nicht plaudern kann.
Am Liebsten würde Grant ihn hier und jetzt totprügeln. Aber sie brauchen noch Informationen. Müssen zumindest erfahren, wo der Rest der Opfer gefangen gehalten wird. Aber bisher hat ihr Verhör nur gebracht, dass der Ganger ihnen drei Zähne vor die Füße gespuckt hat und sie ausgelacht hat.
Der alte Conners nickt Grant zu. Conners ist sein Vorgesetzter- sein Supervising Officer, um genau zu sein, ein altgedienter Arbitrator, der den Job seit über dreißig Jahren macht- und der Grant nicht eine Sekunde Chance gegeben hat, an das Gute im Menschen zu glauben. Ihr erster Gang war durch die Arrestzellen gegangen- und Conners hat ihm bei jedem einzelnen Gefangenen die Verbrechen haarklein aufgezählt.
Nur mit Mühe hat Grant es geschafft nicht auf den kalten Stahlboden zu reihern.
Und auch für ihr heutiges "Opfer" darf er kein Mitleid empfinden. Also tut er, was getan werden muss. Lässt den schweren Schockschlagstock einmal kurz vor den Augen des Gefangenen aufglühen- ehe Conners ihn auf den Tisch zwingt, dem Entführer die Hosen herunterzieht- und Grant seine Pflicht tut.
Fünf Minuten später haben sie ihr Geständnis. Ihre Informationen. Alles was sie brauchen von dem Hundesohn bekommen- und eine Viertelstunde später steht Grant bei der Einsatzbesprechung- die Ius Automatic an der Hüfte, die Armaplastweste noch ungewohnt und schwer. Seine erste Razzia. Die erste Festnahme, wenn er Glück hat.
Er hat sich den Moment vor einer Festnahme immer gloreich und voll von einem Gefühl vorgestellt, das Richtige zu tun.
Jetzt ist ihm nur schlecht. Schlecht vor Angst. Schlecht vor Nervosität. Am Liebsten würde er sich übergeben.
Chapter 3: Sometimes, victory is only a matter of not facing death (Anzeigen)Hustend prüft der Junge noch ein weiteres Mal das Magazin der Ius- nur um erneut das selbe demotivierende Ergebnis zu erhalten. Eine Kugel. Exakt die eine Kugel die er brauchen wird, um aus dieser Hölle zu entfliehen. Kalt schmiegt sich der Lauf an seine Wange, als er ihn sich in den Mund schiebt, den Hammer zurückzieht, die Augen schließt, während um ihn herum die Einsatzgruppe weiter abgeschlachtet wird.
Alles hatte ganz nach Lehrbuch angefangen. Ein Dutzend Beamte. Vier Richtungen. Gleichzeitiges Eintreten der Tür. Was nicht nach Lehrbuch verlaufen ist, ist ihm auch klar. Nämlich das der ganze Scheiss eine Falle war. Sie hatten die Lagerhalle zuerst leer vorgefunden. Waren nach drinnen vorgerückt, hatten die schlecht versteckte Luke nach unten gefunden. Waren ihr nach unten gefolgt- um die Zellen dort unten leer vorzufinden.
Als sie wieder nach oben kamen, war die Halle allerdings alles andere als leer. Sie hatten die Beamten in die Zange genommen. Die selbe Taktik angewandt wie sie- von vier Richtungen stürmen. Kreuzfeuer. Nur bei ihnen funktioniert die Taktik. Nagelt die Beamten die sie nicht gleich verlieren fest- und sorgt dafür, dass sie kaum das Feuer erwidern konnten.
Irgendwie hat Garrus es in diesem Kampf doch noch geschafft sein Magazin leer zu bekommen. Sich zwei Kugeln eingefangen. Schulter. Hüfte. Wenn er die Blutung und die größer werdende Pfütze richtig einschätzt- eine halbe Stunde hat er noch, wenn er es nicht zuende bringt. Inzwischen hat auch das Feuer um ihn herum größtenteils aufgehört. Ist niemand mehr da, der noch auf die Ganger schießen könnte. Und die Schritte der Menschenhändler kommen näher...
Kalt leckt seine Zunge über den Lauf, und sein Zeigefinger krümmt sich um den Abzug, während er noch einmal die Stationen seines Lebens an sich vorrüberziehen sieht- und sich verflucht nicht schon viel früher auf die Idee gekommen zu sein, einfach abzudrücken...
Für manche Dinge ist es eben nie zu spät...
Gerade erwartet er den erlösenden Knall...
Da branden wieder Schüsse auf. Hastig nimmt Grant die Waffe aus dem Mund. Blickt über die Kiste, hinter der er in Deckung gekauert hat- und wird Zeuge, wie offenbar vom Imperator gesandte Engel in schwarzen Vollrüstungen den Raum säubern. Schwere Sturmschrotflinten im Anschlag, dreht sich das Blatt in Sekunden. Wenige Herzschläge später legt sich wieder erlösende Stille über die Lagerhalle- und eine entspannende, angenehme Kälte und Zufriedenheit legt sich über Garrus Herz, als der Blutverlust seinen Tribut fordert.
Chapter 4: A possible friend may also be your greatest nightmare in disguise (Anzeigen)Gegen seine Erwartungen öffnet Grant die Augen wieder. Ist er sich vor einem Augenblick (oder war es schon länger her?) noch sicher gewesen, nie wieder aufzuwachen, blickt er nun in das Gesicht eines Engels, das sommersprossige Gesicht von dunklen, kinnlangen Haaren umwölkt, ein besorgter Gesichtsaufdruck, mit dem der Engel auf ihn aus klaren, grauen Augen herabblickt... Garrus kann nicht anders.
"Bist du ein Engel, den der Imperator gesandt hat?"
Als Antwort sieht er noch etwas massives, schwarzes, schweres auf sein Gesicht zurasen, dass er im letzten Moment noch als Panzerhandschuh identifiziert- bevor die Welt wieder dunkel wird.
Erneut erwacht er gegen seine Erwartungen, zum zweiten Mal an diesem Tag. Dieses Mal allerdings nicht ganz freiwillig- sondern durch einen Schwall kalten Wassers in seinem Gesicht. Seine Hände hinter dem Rücken in Handschellen, findet er sich in einem kalten, ungemütlichen Raum wieder, mit zwei Stühlen, einem metallenen Tisch, der am Boden festgeschraubt ist- und zwei finster dreinblickenden Gestalten in seiner Gegenwart. Garrus hätte fast gelacht, als ihm klar wird wo er ist.
Ein Verhörraum.
Die beiden Gestalten in den schwarzen Vollrüstungen werden auf ihn aufmerksam- in Vollrüstungen die Garrus in der Lagerhalle schon einmal gesehen hat, wo sie ihm den Hintern gerettet haben. Garrus versucht zu rufen- aber nur ein Krächzen entfährt seiner Kehle, während der Größere der Beiden, ein echter Hühne, in sein Funkgerät spricht.
Während die beiden Gepanzerten ihn nur finster mustern, nimmt sich auch der junge Arbitrator die Zeit, sie genauer in Augenschein zu nehmen. Der Rechte ist ein größerer Bastard als er je in seinem Leben getroffen hat. Deutlich über zwei Meter groß, wirkt er in der Ceramitpanzerung schon fast so furchteinflößend wie ein Astartes- und auch wenn er nur desinteressiert an seinem Lho zieht, erkennt Grant die kräftigen Bewegungen eines erfahrenen Schlägers. Eine Statur wie ein Bär.
Der Andere ist das Gegenteil. Kaum über einen Meter Siebzig groß, weiche Züge, ein zynisches Lächeln auf dem Gesicht, und auch wenn er die selbe Rüstung trägt wie sein Partner, bewegt er sich deutlich geschmeidiger, eher wie eine Katze als wie ein Bär, und irgend etwas an ihm wirkt schmierig und zwielichtig- auch wenn er nicht sagen kann was.
Garrus wird aus seinen Überlegungen und Betrachtungen gerissen, als die Tür aufgeht- und ihm vor Erstaunen der Mund offen stehen bleibt. "Lasst uns allein!" befielt die Stimme des Neuankömmlings...
Chapter 5: In the game of war, not the one with the better position wins, but the man who uses his position better (Anzeigen)Die Stimme gehört einer Frau, die er schon einmal getroffen hat. Einer Frau, die ihm den Hintern gerettet hat.
Und einer Frau, die ihm mit voller Wucht den Panzerhandschuh ins Gesicht geschlagen hat. Immer noch fühlt sich sein Gesicht taub an- was immerhin ein Fortschritt gegenüber den brennenden Schmerzen ist. Und jetzt kommt dieser Engel des Todes in den Raum- nicht mehr in schwerer Panzerung- offenbar scheint sie ihn nicht besonders gefährlich zu finden- sondern in einem dunklen Overall, mit einem Einheitsabzeichen dass der Arbitrator zwar nicht erkennt- dass aber genauso auf den Vollrüstungen ihrer Kollegen zu erkennen war.
Die Frau kommt näher. Blickt ihn mit unübersehbar angewidertem Gesichtsausdruck an. "Proctor Hive. Du wirst mir einige Fragen beantworten, Drekhead. Was..."
Weiter kommt sie nicht. Sie hat sich auf dem Weg zu ihm von einer Regel, die man selbst Rekruten beibrachte, entfernt.
Komm dem Verdächtigen nicht zu nahe wenn du keinen Ausweichplan hast. Grant hatte sich schon von den Handschellen zu befreien begonnen, als er den Schwall Wasser abgeschüttelt hatte. Und nun ist er nicht nur die einengenden Eisen losgeworden- er hat auch die kurze Distanz zu "Frau Proktor" überwunden, und sie weniger mit Finesse als durch pure Körpermasse überwunden.
Schwer nagelt sein Knie ihre linke Hand auf den Boden- das sie Linkshänderin war hatte sie schon beim Öffnen der Tür gezeigt- und lieferte sich mit ihrer Rechten einen Wettlauf um die Automatikpistole an ihrem Oberschenkel.
Er gewinnt. Auch wenn seine wieder aufgebrochenen Schusswunden schmerzen und im Halbdunkel des Raumes hässliche Pfützen hinterlassen, flutet Triumph seinen verletzten Geist. Triumph, als er die breite Mündung der Ius Automatik ihr auf den Oberkörper drückt- zwischen die beiden ansprechenden Rundungen, die dort vom Overall verborgen werden. "Meine Fragestunde. Wer seid ihr- und was zur Hölle wollt ihr von mir? Ich bin ein verdammter Vollzugbeamter des Magistratums- und du garantiert kein Proktor, dann hätte ich dich schonmal gesehen- und das hier ist auch nicht unser verfethter Befragungsraum. Also, wer zur Hölle seid ihr Freaks?"
In den Zügen der Frau spiegelt sich neben dem allgegenwärtigen Hass etwas anderes ab. Bewunderung- und eine Art von Hunger. "Divisio Immoralis. Todesschwadron, Zwölfter Trupp. Proktor Elisabeth Hive."
Divisio Immoralis. Ein Killerkommando...
Viel hört man über die schwarz gekleideten Exekutionskommandos- die, auf einen Feind angesetzt, ihn hetzen wie Bluthunde. Und die Überraschung scheint dem jungen Arbitrator auch ins Gesicht geschrieben zu scheinen- auf jeden Fall nutzt Hive den Moment der Ablenkung. Entwaffnet ihn gekonnt.
Hält nun selbst die schwere, voll durchgeladene Ius Automatic in den schlanken Fingern- eine Waffe, die viele Verbrecher im ganzen Sektor fürchten gelernt haben- aus gutem Grund.
Chapter 6: True men are forged in fire, and quenced in a woman (Anzeigen)Anstatt die Waffe allerdings auf ihn zu richten, landet sie irgendwo weit hinten in der Ecke, klappert nutzlos aus ihrer Reichweite. Mit einem unterdrückten Schrei wuchtet die Proktorin ihn von sich herunter- mit mehr Kraft, als er ihrem zierlichen, schlanken Körper zugetraut hätte, nagelt seine Handgelenke mit ihren eigenen Händen an den Boden- geschickt so, dass er nur mit viel Kraftaufwand sich hätte befreien können (und deutlich geschickter als er selbst es noch vor wenigen Minuten mit ihr versucht hat- vor Allem, da ihr linkes Handgelenk einen hässlichen blauen Fleck von seinem Knie zurückbehalten hat...).
Ihr Gesicht kommt näher. Ihre fast schon weißen, hellgrauen Augen fixieren die seinen- und ihre Brüste streifen fast wie zufällig seine Brust. Und schließlich drückt sie ihre Lippen auf seine. Fordernd. Verlangend. Beissend.
Als sie sich für den Moment von ihm löst, spürt Garrus Schmerz- und schmeckt Blut, das aus der Bisswunde in seinen Lippen sickert. Im nächsten Atemzug ist er frei- denn seine Gegnerin (Gegnerin?) braucht ihre Hände, um ihren Overall zu öffnen.
Auch wenn er verwirrt ist- die beiden Argumente, die sie nun hervorbringt, wischen alle antrainierten Reaktionen und Vorsichtsmaßnahmen weg, machen Platz für ein älteres, dringenderes, animalischeres Verlangen.
Die nächste Stunde verbringen sie in einer anderen Art von Ringkampf. Einem Ringkampf, der für sie beide Spannungen löst und ihren Zorn ein Wenig besänftigt- und an deren Ende die bisher so wilde und dominante Proktorin auf seiner Brust gekuschelt schwer atmend halb eindöst- ehe sie doch mit der Keule der Realität zuschlägt. "Was wolltet ihr da unten? Warum zur Hölle mischt ihr euch in unsere Ermittlungen ein? Das war ein Fall der Divisio! Und dank eurem Versagen ist Van Kont entkommen! Weisst du wie lange wir diesen Hundesohn schon jagen?"
Wütend ist sie aufgestanden. Hat sich ihre Klamotten zusammengesucht, wohl zornig auf sich selbst begonnen, sich wieder anzukleiden. Grant schüttelt die Müdigkeit ab. "Wir wussten nicht das ihr unterwegs wart. Wir haben einfach nur einen Ring von illegalen Menschenkämpfen und Sklavenhändlern gesucht. War aber wohl eine Falle. Hast gesehen was mit meinem Trupp passiert ist. "
Wehmütig denkt er an seine Kameraden zurück- die allesamt ein unrühmliches Ende im staubigen Dreck der Lagerhalle gefunden haben. An Conners, wie er noch versucht hat, ihm Mut zuzusprechen- ehe ihm mitten im Satz ein verirrtes Boltgeschoss den Schädel von Innen gesprengt hat. An die anderen Sicherheitsbeamten, die versucht haben zumindest ihre Position so lange zu halten, bis Verstärkung kam- wissend, das keine Verstärkung kommen würde.
Und langsam dämmert Grant etwas. "Die Falle war garnicht für uns." Er angelt nach seiner Hose, zieht sie wieder an, blickt einem Moment ins Leere. "Die Falle war für euch. Meine Kameraden sind draufgegangen, weil wir in die Falle gelaufen sind die für euch gedacht war!"
Er meint einen Augenblick so etwas wie Betroffenheit in Hives Blick zu entdecken- ehe dieser Ausdruck wieder Zorn und Unnahbarkeit weicht. "Ich habe ein Angebot für dich, wie du vielleicht zumindest Genugtuung finden kannst."
Chapter 7: I'm not afraid of heights. I'm afraid of impacts. (Anzeigen)Eine Stunde später haben sie es geschafft die Formalitäten zu erledigen- erstaunlich unkompliziert für imperiale Bürokratie. Trägt Grant schon die neue Uniform- den selben Overall, den die anderen Mitglieder des Trupps tragen. Deckt sich in der Waffenkammer (die erstaunlich geräumig ist, dafür dass er bis auf die drei Arbitratoren die er schon kennt (auch wenn er von Custer Rawn gerade erst den Namen erfahren hat) noch keinen anderen in dem kleinen unterirdischen Komplex entdecken kann) mit Waffen ein- läd grade in die Kammer der Arbitesflinte neue Patronen. "Wohin?"
Hive zögert einen Moment, ehe sie das Visier der Vollrüstung hochfährt, ihn einen Moment direkt anblickt. "Oberstadt. Wer auch immer das eingefädelt hat- wir haben einen... Hinweis dass er aus den oberen Schichten stammt. Nichts sicheres. Aber sicher genug dass wir ein paar Türen eintreten sollten."
Ohne sichtliche Anstrengung wuchtet sie die sechs Trommeln des Voss-Schemas aus der Halterung, beginnt, mit geübter Präzision Granaten zu laden. Grant stutzt. In voller Bewaffnung in die Oberstadt? Ich weiss nicht ganz bei wem ich gelandet bin... aber ich habe das Gefühl dass wir einige Grenzen überschreiten...
Kopfschüttelnd setzt er den Helm auf, lässt die Vox-Legi am Rücken der Arbitespanzerung einrasten- und folgt seinem Proktor nach Oben, wo sie schon von den anderen beiden Arbitratoren erwartet werden. Zusammen fahren sie weiter- finden sich schon bald in den legendären Gärten Malfis wieder. "Wir sollen in der Dreissigsten einen Verbindungsmann treffen. Kennt Rawn von Früher. Der soll uns..." Hive stockt. Bringt den Werfer in Anschlag- und instinktiv bilden die Vier ein improvisiertes Verteidigungsquartet- die Waffenläufe in jede Richtung zeigend, aus denen ein Angriff kommen kann. "Wer auch immer da draussen um uns rumschleicht," donnert dieses Mal die Stimme Worms auf, der die Schrotflinte ohne sichtliche Anstrengung in einer Hand hält um eine Hand für den Schockstab frei zu haben.
Der Lauf der Schrotflinter in der Hand des Arbitrators zittert leicht. Klar, er hat mehr Zeit auf dem Schießstand verbracht als die Meisten anderen seiner ehemaligen Kollegen- aber die sind nun tod. Und er steht hier mit fremden Arbitratoren einer Gefahr gegenüber, die er noch nicht einmal sieht.
Oder?
Der Lauf ruckt herum, als er eine Bewegung im Schatten sieht- und kommt schließlich nicht mehr hinterher, als sich hinter jeder Pflanze etwas zu bewegen scheint, von Überall Gestalten auf sie zustürmen zu scheinen- und als um ihn herum die ersten Schüsse fallen, beginnt auch er zu feuern.
Chapter 8: Believing that there is always hope left is like beliefing cows can learn to fly if the try hard enough (Anzeigen)Donnernd spucken die Waffen Feuer und Verderben in die Reihen der verdrehten Kreaturen, die auf sie zustürmen- lassen ihre Leiber zerfetzt und so tot wie es nur geht zu Boden gehen- aber es sind immer mehr. Immer mehr verdrehte Mutanten quellen aus den Reihen der Pflanzen und Büsche, rennen durchs Sperrfeuer auf die Arbitratoren zu, nutzen ihre Kameraden als Deckung vor den Todbringenden Geschossen.
Die Luft stinkt nach Blut und Feuer. Und nach Chaos. "Wie haben es die Mutanten nach hier oben geschafft, verdammt? Das hier ist nicht irgendein Unterstadtviertel!" Grant muss innehalten um einem Mutanten mit dem Kolben des Gewehres den hässlichen Schädel zu zertrümmern, während Hive begonnen hat, ihren Granatwerfer als Schild zu benutzen, und einem Mutanten den Stiefel aus dem Stand gegen die Schläfe zu hämmern. "Die Verderbnis geht bis in die obersten Reihen, Frischling: Deshalb sind wir hier. Deshalb sind wir zuständig. Das Magistratum würde van Kont entkommen lassen. Ist zu gut geschmiert. Aber wir..."
Schier endlose Minuten tobt der Kampf- ehe er so plötzlich endet wie er begonnen hat. Mit einem Mal endet der Strom an Mutanten- und das Killteam bemüht sich, die letzten Meter im Sturmschritt zu überwinden.
Aber sie sind zu spät. Finden nur noch eine zerfetzte Leiche in teurer Livree. Fluchend durchsuchen sie den Toten, versuchen, irgendeinen Hinweis auf sein Wissen zu finden- aber nichts. Er ist zu vorsichtig gewesen, wohl um sich zu schützen- aber die Einzigen, die darunter leiden, sind diejenigen die ihn schützen wollten. Frustriert ziehen sie ab. "Wir haben nichts mehr... das hier war unsere letzte Spur... also zurück ans Telefon, Jungs."
Die Stimmung reicht bis in die tiefsten Ebenen der Makropole, so sehr ist sie gedrückt. Und zu allem Überfluss steckt Garrus der Anblick der verdrehten Mutanten noch viel zu tief in der Seele als das er heute Nacht gut schlafen könnte.